Akademik

Moustérien
Mous|té|ri|en 〈[ musteriɛ̃:] n.; -s; unz.〉 Jägerkultur der mittleren Altsteinzeit [nach dem frz. Ort Le Moustier im Departement Dordogne]

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Moustérien
 
[musteri'ɛ̃, französisch] das, -(s), Kulturstufe der Altsteinzeit, benannt nach dem Fundort Le Moustier, Département Dordogne, Frankreich. Das Moustérien liegt zeitlich nach dem Acheuléen und vor dem Aurignacien, es reicht von der Eem-Warmzeit bis in die ersten Wärmeschwankungen der Würm-Kaltzeit. - Heute wird das Moustérien in mehrere Untergruppen gegliedert. Das Moustérien mit Acheuléentradition enthält Faustkeile, in den übrigen Gruppen herrschen Abschlaggeräte (Handspitzen, Schaber) vor. Als Träger des Moustérien sind bisher Menschen vom Präneandertal- und Neandertaltypus nachgewiesen. Die körperlichen Überreste stammen zum Teil aus Gräbern, die als älteste menschliche Bestattungen kultur- und religionsgeschichtliche Bedeutung haben (La Chapelle-aux-Saints, La Ferrassie, Karmel, Shanidar, Teschik-Tasch). Neben Höhlenvorkommen kennt man auch Freilandstationen. In Molodowa am Dnjestr wurden Überreste von Behausungen entdeckt.

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Mous|té|ri|en [mʊste'ri̯ɛ̃:], das; -[s] [frz. moustérien, nach dem frz. Fundort Le Moustiers] (Anthrop.): Kulturstufe der älteren Steinzeit.

Universal-Lexikon. 2012.