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Preisindex
Preis|in|dex 〈m. 1 oder m.; -, -di|zes od. -di|ces〉 statistisch ermittelte Kennziffer für die durchschnittliche Veränderung der Preise

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Preis|in|dex, der (Wirtsch.):
Index (3), der den Verlauf der Preisentwicklung anzeigt.

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Preis|index,
 
Messziffer zur Erfassung der Preisentwicklung. Ein Preisindex ist ein gewichtetes arithmetisches Mittel, bei dem die jeweiligen Mengen als Gewichte dienen. Die wichtigsten Indextypen sind der Laspeyres-Index und der Paasche-Index. In der amtlichen Statistik wird eine Vielzahl von Preisindizes ausgewiesen, v. a. die Preisindizes der Erzeugerpreise gewerblicher und landwirtschaftlicher Produkte, der Einzelhandelspreise, der Großhandelspreise, der Ein- und Ausfuhrpreise, der Aktienkurse (Aktienindex), die Preisindizes des Bruttoinlandsprodukts und seiner Komponenten sowie die in wirtschafts- und tarifpolitischen Diskussionen und im Zusammenhang mit Wertsicherungsfragen eine besondere Rolle spielenden Preisindizes der Lebenshaltung. Allgemein beschreibt ein Preisindex der Lebenshaltung die durchschnittliche Entwicklung der Verbraucherpreise bei Gütern der Lebenshaltung privater Haushalte und dient insofern als Indikator für Veränderungen der Kaufkraft und des Lebensstandards. Derzeit errechnet das Statistische Bundesamt neben dem Preisindex der Lebenshaltung aller privaten Haushalte für Deutschland jeweils getrennt für das frühere Bundesgebiet und die neuen Länder Preisindizes der Lebenshaltung aller privaten Haushalte sowie Indizes für drei verschiedene Haushaltstypen: Vierpersonenhaushalt von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen, Vierpersonenhaushalt von Angestellten und Beamten mit höherem Einkommen und Zweipersonenhaushalt von Rentnern und Sozialhilfeempfängern mit geringem Einkommen (Haushalt). Bei der Ermittlung des Preisindexes der Lebenshaltung wird für das Basisjahr (derzeit 1991) ein bestimmtes Verbrauchsschema, der so genannte Warenkorb, zugrunde gelegt (gegenwärtig rd. 750 wesentliche Güterarten). Alle Preisindizes der Lebenshaltung beruhen auf dem gleichen Warenkorb, sie unterscheiden sich jedoch durch die Gewichtung der einzelnen Güter. Die verwendete Indexformel geht von der Annahme aus, dass sich die Verbrauchsstruktur seit dem Basisjahr nicht verändert hat (Laspeyres-Index). Da diese Annahme umso unrealistischer wird, je weiter das Berichts- vom Basisjahr entfernt ist, wird das Verbrauchsschema alle fünf Jahre neu berechnet (das aktuelle Basisjahr stellt eine einigungsbedingte Sonderregelung dar). Die typgebundenen Indizes sowie deren getrennte Ermittlung für die alten und die neuen Länder sollen Unterschieden im Einkommensniveau und in den Verbrauchsgewohnheiten Rechnung tragen. Während im Zeitablauf bei den Preisindizes für die einzelnen Haushaltstypen kaum nennenswerte Abweichungen zu erkennen sind, weisen die Entwicklungen in den alten und neuen Ländern erhebliche Unterschiede auf. Der Preisindex der Lebenshaltung aller privaten Haushalte wird zur Messung der Inflation herangezogen; die Inflationsrate entspricht der prozentualen Veränderung dieses Preisindexes zum Vorjahr. Die Exaktheit der Inflationsmessung ist jedoch eingeschränkt: Erstens lassen sich Qualitätsverbesserungen nur unvollständig erfassen und zweitens schränken Konsumenten in der Regel den Verbrauch bei steigenden Preisen ein. Da dies aufgrund der festen Gewichtung nicht berücksichtigt wird, ist davon auszugehen, dass die durch den Preisindex der Lebenshaltung gemessene Inflationsrate den tatsächlichen Geldwertschwund um 1 bis 2 % überzeichnet.

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Preis|in|dex, der (Wirtsch.): Index (3), der den Verlauf der Preisentwicklung anzeigt: der P. für die Lebenshaltung ist gestiegen.

Universal-Lexikon. 2012.