Sprach|geo|gra|phie 〈f. 19; unz.; Sprachw.〉 = Sprachgeografie
* * *
Sprachgeographie,
Areal|linguistik, Geolinguistik, Teildisziplin der Dialektologie (Mundartforschung), in der Gemeinsamkeiten und Unterschiede sprachlicher Erscheinungen phonetisch-phonologischer, morphologisch-syntaktischer und lexikalisch-semantischer Art im geographischen Raum analysiert und kartographisch fixiert werden (Sprachatlas). Die Sprachgeographie bedient sich dazu schriftlicher und mündlicher Erhebungen sowie freier Interviews oder Textsammlungen. In sprachgeographischen Karten werden durch Isoglossen (Isoglossenbündel) klein- wie großräumige Dialekt- und Sprachgrenzen sichtbar. Ein Verdienst der Sprachgeographie des ausgehenden 19. Jahrhunderts war der Nachweis, dass soziale Faktoren und Sprachkontakt durchaus in der Lage sind, die Struktur von Sprachen zu beeinflussen. Große praktische Bedeutung hat die Sprachgeographie durch ihre Materialsammlungen v. a. bei den Sprachen, die noch im Ausbau ihres Normensystems begriffen sind.
E. Coseriu: Die S. (a. d. Span., 21979);
J. Goossens: Areallinguistik, in: Lex. der germanist. Linguistik, hg. v. H. P. Althaus, Bd. 3 (21980);
Dialektologie, hg. v. W. Besch u. a., 2 Bde. (1982-83).
* * *
Sprach|geo|gra|phie, die: Forschungsrichtung der Sprachwissenschaft, die sich mit der räumlichen Verbreitung sprachlicher Erscheinungen (lautlicher, lexikalischer, grammatischer Art) befasst.
Universal-Lexikon. 2012.