Ta|rọck 〈m. od. n.; -s; unz.〉 Kartenspiel für vier Personen mit 78 Blättern, dessen Kartensymbolen seit dem 18. Jh. eine bes. Bedeutung zugeschrieben wird, heute daher häufig zum Wahrsagen gebraucht; →a. Tarot [<ital. tarocco <arab. taraha]
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Ta|rọck, das (österr. nur so) od. der; -s, -s [ital. tarocco, H. u.]:
a) in verschiedenen Formen gespieltes, altüberliefertes Kartenspiel zu dritt:
T. spielen;
b) <nur: der> eine der 21 zum alten Tarockspiel gehörenden Sonderkarten.
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Tarọck
[italienisch tarocco, weitere Herkunft unbekannt] das oder der, -s/-s, Tarọk, französisch Tarot [ta'ro], Kartenspiel für drei Personen mit speziellen Tarockkarten; Großtarock wird mit 78 Blatt, das ältere, heute v. a. in Österreich und Süddeutschland verbreitete Tarock (Cego) mit 54 Blatt gespielt. Das Tarockblatt umfasst 21 bildlich gestaltete (Genreszenen, Tiere) und nummerierte Trumpfkarten, das »große Arkana« und die Einzelkarte »Narr« (Sküs) sowie das »kleine Arkana« in vier Farben mit jeweils vier Bildkarten (Hofkarten: König, Königin, Reiter, Bube), aber unterschiedlich vielen Zahlenkarten; bei 54 Blatt meist die Karten 7 bis 10 bei den schwarzen, 1 (Ass) bis 4 bei den roten Farben; zum Teil auch 1 bis 4 bei allen. Das Tarock hatte im späten 14. Jahrhundert (in Frankreich) 56 Karten, im 15. Jahrhundert kamen (in Italien) 22 Karten hinzu. Die eigentliche Herkunft ist nicht geklärt. Seit jeher kommt den Karten symbolische Bedeutung zu, die, auch in den sich ergebenden Bildkonstellationen, sowohl astrologisch als auch kabbalistisch interpretiert werden. Für diese Zwecke wurden bald spezielle Wahrsagespiele, heute allgemein als Tarot bezeichnet, geschaffen; bei diesen, in der Regel 78 Blatt mit italienisch-spanischen Farbzeichen (Stäbe, Schwerter, Pokale, Münzen), sind die Darstellungen auf den Trumpfkarten durch festgelegte (ihrer Bedeutung entsprechende) Motive ersetzt (z. B. VI »Die Liebenden«, VIII »Gerechtigkeit«); häufig werden auch die Zahlenkarten bildlich gestaltet.
A. Douglas: Ursprung u. Praxis des Tarot (a. d. Engl., 31993);
Lex. der Symbole, bearb. v. W. Bauer u. a. (Neuausg. 91996);
H.-D. Leuenberger: Schule des Tarot, 3 Bde. (6-81997).
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Universal-Lexikon. 2012.