Akademik

pochen
verlangen; (sich etwas) ausbedingen; fordern; insistieren; (auf etwas) bestehen; (auf etwas) beharren; pulsieren; bumpern (umgangssprachlich); klopfen

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po|chen ['pɔxn̩] <itr.; hat:
1. (meist geh.) an, gegen die Wand pochen.
2. klopfen, schlagen:
ihr pochte das Herz.
3. sich energisch auf etwas berufen und damit auf einer Forderung beharren:
er pocht auf sein Recht, Geld; er pocht auf seinen Vertrag.
Syn.: bestehen, bleiben bei, dringen, sich versteifen.

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pọ|chen 〈V. intr.; hat
1. klopfen
2. 〈fig.〉 auf seinem Recht bestehen
● das Herz pocht; an die Tür \pochen; auf sein Recht \pochen [<mhd. bochen, puchen; zu lautmalendem poch!]

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pọ|chen <sw. V.; hat [mhd. bochen, puchen; lautm.]:
1. (meist geh.)
a) klopfen (1 a):
an, gegen die Wand p.;
b) anklopfen (1):
kräftig p.;
sie hatte schon einige Male gepocht;
<unpers.:> es pocht (jmd. klopft an die Tür).
2. (geh.) klopfen (2):
mein Herz pochte vor Angst;
ihm pochte das Blut in den Schläfen.
3.
a) sich energisch auf etw. berufen:
auf seine Freundschaft mit jmdm., auf seine Beziehungen, auf seine Unschuld p.;
auf seinen Vertrag p.;
b) energisch, unnachgiebig (auf einem Recht o. Ä.) bestehen (4 a):
auf sein Recht, seinen Anteil, seine Ansprüche p.;
auf Selbstbestimmung p.
4.
a) Poch spielen;
b) beim Poch wetten, die größte Zahl gleichwertiger Karten[kombinationen] zu besitzen.
5. (landsch.) verprügeln.

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Pochen
 
[pochen in der veralteten Bedeutung »prahlen« im Sinne von »wetten«], Poch, Karten-Brett-Spiel mit 32 deutschen Karten (bei 3-5 Spielern) oder 52 französischen Karten (bei 6 Spielern und mehr). Trumpf ist die Farbe der zuletzt ausgegebenen Karte. Die Spieler »pochen«, d. h. wetten, den höchsten »Poch« oder das höchste »Kunststück« (Reihe gleichwertiger Karten oder Kartenkombinationen) zu besitzen. Das runde Pochbrett hat eine Vertiefung (Teller) in der Mitte (Pochkasse) und acht kreisförmig angeordnete Teller, in die die Spieler je eine Spielmarke einlegen. Soweit sie Karten beziehungsweise Kartenverbindungen in der Trumpffarbe besitzen, kassieren sie die in den betreffenden Tellern liegenden Spielmarken.

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pọ|chen <sw. V.; hat [mhd. bochen, puchen; lautm.]: 1. (meist geh.) a) klopfen (1 a): an, gegen die Wand p.; Der Junge pochte an die Scheibe (Fels, Sünden 74); auf den Tisch wird gepocht dabei (Kempowski, Zeit 185); b) anklopfen (1): leise, kräftig p.; sie hatte schon einige Male gepocht; <unpers.:> es pocht (jmd. klopft an die Tür). 2. (geh.) klopfen (2): mein Herz pochte vor Angst; ihm pochte das Blut in den Schläfen. 3. (geh.) a) sich energisch auf etw. berufen: auf seine Freundschaft mit jmdm., seine Beziehungen, seine Unschuld p.; dass auch die Bürgerinnen und Bürger in den bevölkerungsreichsten Kantonen Zürich und Bern ... nicht einfach auf ihre Stärke pochen (Brückenbauer 11. 9. 85, 4); ... kann er stolz darauf p., das Angebot der Bourbonen ausgeschlagen zu haben (St. Zweig, Fouché 174); Sie pochten auf ihren Mietvertrag (profil 17, 1979, 34); bis die Lehrlinge auf das Berufsbildungsgesetz pochen (Delius, Siemens-Welt 88); b) energisch, unnachgiebig (auf einem Recht o. Ä.) ↑bestehen (4 a): auf sein Recht, seinen Anteil, seine Ansprüche p.; auf Selbstbestimmung p.; Sie pocht auf die Einführung von Dienst- und Betriebsvereinbraungen zum Schutz der Nichtraucher (natur 6, 1994, 25); der Amtswechsel bot jedoch willkommenen Anlass, auf die Einhaltung der Vergleichsbestimmungen von 1746 zu p. (NJW 19, 1984, 1095); <subst.:> alles das könne er auch ohne dieses alberne Pochen auf Leistung (Gregor-Dellin, Traumbuch 157). 4. a) Poch spielen; b) beim Poch wetten, die größte Zahl gleichwertiger Karten[kombinationen] zu besitzen. 5. (landsch.) verprügeln. 6. (Bergbau früher) mit einem Pochstempel, in einem Pochwerk zerkleinern. 7. a) trotzen (1), trotzig gegenübertreten: ich poche dem Tyrannenverhängnis (Schiller, Räuber V, 2 [Mannheimer Soufflierbuch]); b) sich als Gebieter aufführen, als Unterdrücker auftreten: War's doch nicht ärger und krauser hier, als der Sachs noch im Lande tät p. (Schiller, Wallensteins Lager 1).

Universal-Lexikon. 2012.