phar|ma|zeu|ti|sche In|dus|t|rie; Syn.: Pharmaindustrie: Zweig der chem. Industrie, der die Forschungsergebnisse der ↑ pharmazeutischen Chemie in industrielle Produktion umsetzt. Produkte der p.I. sind nicht nur human- u. veterinärmed. Arzneimittel, sondern auch Vitamine, Verbandmaterial, Pflaster, Knochenzemente etc. sowie Diagnostika u. Präparate für die Laboratoriumsmedizin u. die klinische Chemie.
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Kurzbezeichnung Phạrma|industrie, Zweig der chemischen Industrie zur Herstellung von Arzneimitteln. Wichtigste Produktgruppe sind die »humanpharmazeutischen Spezialitäten«, d. h. zur Anwendung bei Menschen bestimmte Arzneimittel (rd. 80 % des Umsatzes der pharmazeutischen Industrie). Weitere Erzeugnisse sind Vitamine und Hormone, Alkaloide, Glykoside und deren Derivate. Die pharmazeutische Industrie ist forschungsintensiv (u. a. in der Biotechnologie).
Neben den USA und Japan besitzt Deutschland eine der bedeutendsten pharmazeutischen Industrien und ist traditionell weltgrößter Medikamentenexporteur. Die pharmazeutische Industrie wurde wegen ihrer Preisgestaltung für Arzneimittel sowie wegen eines zu großen Sortiments an Medikamenten häufig kritisiert. Nach dem Arzneimittelgesetz wird allerdings jede Stärke und Darreichungsform eines Medikaments als Arzneimittel gezählt; das Arzneimittelverzeichnis »Rote Liste« weist rd. 9 000 Präparate aus. Die in Deutschland vom Gesetzgeber eingeführten Gesundheitsreformgesetze (Festbetragsregelung) haben den Preisanstieg im Arzneimittelbereich deutlich gebremst. Die durchschnittliche jährliche Veränderungsrate der Preise auf dem deutschen Apothekermarkt beträgt etwa 0,4 %.
Universal-Lexikon. 2012.