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Webmaschine
Web|ma|schi|ne, die:
Maschine zum Weben.

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Webmaschine,
 
Maschine zur Mechanisierung des Webvorgangs; im einfachsten Falle der Handwebstuhl (Webstuhl), heute meist komplexe, hochleistungsfähige Anlagen mit den für das Weben (Weberei) notwendigen Kettablass-, Fachbildungs-, Schusseintrags- und Gewebeabzugsvorrichtungen sowie zusätzliche Anlagen zur Überwachung und Steuerung. Man unterscheidet Schmalwebmaschinen für die Bandherstellung und Breitwebmaschinen von etwa 1 bis 3 m und 6 m Breite, für Spezialgewebe (z. B. Papierfilz) bis 16 oder 26 m. Um die Rohgewebe in den Maschinen in der Breite der einlaufenden Kette zu halten, spannen Breithalter mit Stacheln oder Klemmvorrichtungen die eben gebildete Ware straff und breit. Neben der Unterscheidung nach den Fachbildungs- und Litzenbewegungsorganen (Schaftmaschine oder Jacquardmaschine) sind die verschiedenen Verfahren des Schusseintrags von Bedeutung. Bei konventionellen Webmaschinen und an Webstühlen wird der Schützen, der das einzuschießende Fadenmaterial als ablaufende Spule enthält, durch das offene Fach hin- und hergeworfen. Die Weblade trägt rechts und links der Schützenflugbahn Schützenkästen, die auch ein Wechseln mehrerer (üblich bis zu sieben) Schützen ermöglichen können, wenn z. B. karierte Gewebe hergestellt werden sollen. In den Schützenkästen erhält der Schützen einen schlagartigen Impuls zum Durchlauf des Webfachs. Im Schützenkasten der Gegenseite wird er aufgefangen und abgebremst. Je breiter die Webmaschine, desto langsamer muss sie laufen wegen des längeren Schützenfluges durch das Fach (bis 150 cm etwa 220 Schuss/min). Mit Schützen arbeitende Webautomaten verfügen über zusätzliche Einrichtungen zum Wechseln der Schussspule ohne Stillstand der Webmaschinen. Mechanische, elektrische oder optische Schussfühler überwachen den Schuss auf Fadenbruch und den Wechsel bis zu vier Farben. Zur Kettfadenbruchüberwachung der Kette dienen Kettfadenwächter. Jeder Kettfaden trägt eine Lamelle. Bei Fadenbruch bewirkt das Herabfallen der betreffenden Lamelle durch Stromschluss oder mechanisch das Stillsetzen der Webmaschine. Der Fadenbruch wird dann von Hand behoben.
 
In nichtkonventionellen Webmaschinen wird der Schuss auf andere Weise als mit aus dem Schützen ablaufendem Faden eingetragen. Bei der Greiferschützenwebmaschine wird der einseitig auf Kreuzspulen vorgelegte Schuss durch einen Klemmgreifer erfasst und von dem fingergroßen Greiferschützen (Greiferprojektil) durch einen Führungsrechen, der jeweils ins Webfach einschwingt, eingeschleppt. Das nach der Rückkehr des Projektils abgeschnittene Schussfadenende muss an den Kanten gesondert gesichert werden. Bei der Greiferwebmaschine wird der von einer Kreuzspule abgezogene Schuss von einer Seite der Maschine mit dem gebenden Greifer (Zubringergreifer) bis zur Mitte des Gewebes geführt, dort von einem gleichzeitig von der anderen Seite ins Fach vorstoßenden Greifer (Abnehmergreifer) entweder am Fadenende oder als Schlaufe übernommen. Das Fadenende muss wie beim Projektilweben gesondert gesichert werden. Greiferwebmaschinen erlauben das Weben mit bis zu acht Farben oder Garnarten. Sie sind darin und durch das Fehlen des Schützenverschleißes den konventionellen Webmaschinen überlegen. - Düsenwebmaschinen können mit pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Düsen den Schuss durch das Webfach blasen oder spritzen. Die benötigte Schussfadenlänge wird von einer Großspule abgezogen und vor dem Eintrag lose gespeichert. Hydraulischer Schusseintrag ist speziell für Gewebe aus Chemiefasern geeignet. Die pneumatischen Düsenwebmaschinen sind vielseitig verwendbar, besonders die Stafettendüsenwebmaschinen, die den einseitig vorgelegten Schuss von ins Fach einschwenkenden Düsen von einer zur anderen Seite weiterblasen lassen und dadurch auch für große Gewebebreiten geeignet sind. Spezialwebmaschinen sind z. B. Rundwebmaschinen, Rutenwebmaschinen mit quer zu den Kettfäden eingewebten Ruten (mit oder ohne Schneide), Doppelplüschwebmaschinen und Frottierwebmaschinen, bei denen die von einem Polbaum gesondert zugeschobenen Polkettfäden durch die Art des Rietanschlags zu Schlingen aufgewölbt werden.
 
Zur Geschichte Weberei.

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Web|ma|schi|ne, die: Maschine zum Weben.

Universal-Lexikon. 2012.