Akademik

sich
gegenseitig; einander

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sich [zɪç] Reflexivpronomen; Dativ und Akk.>:
1. <3. Person Singular und Plural> weist auf ein Substantiv oder Pronomen, meist das Subjekt des Satzes, zurück: sich freuen, schämen, wundern; er hat dich und sich [selbst] getäuscht; damit hat er dir und auch sich geschadet; er nahm die Schuld auf sich; sie haben das Kind zu sich genommen.
2. <3. Person Plural; reziprok einer dem/den andern:
die Mädchen frisierten sich [gegenseitig]; sie grüßten sich schon lange nicht mehr; sie prügeln sich oft.
Syn.: einander, gegenseitig, wechselseitig.

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sịch 〈refl. Pron. der 3. Pers. Sing. u. Pl.〉 \sich ereignen; \sich wundern ● an (und für) \sich eigentlich, wenn man die Sache selbst betrachtet; nur an \sich denken; er hat etwas an \sich, das alle anzieht; es hat nichts auf \sich nichts zu bedeuten; was hat es damit auf \sich? was bedeutet das?; aus \sich herausgehen zutraulich, aufgeschlossen werden; er dachte bei \sich 〈verstärkend〉 er dachte (etwas), ohne es zu äußern; „...“, sagte er bei \sich leise, in Gedanken; er ist nicht bei \sich nicht bei Bewusstsein; nicht bei Besinnung vor Zorn; das ist eine Sache für \sich eine andere, besondere S.; etwas für \sich behalten es niemandem sagen; für \sich sein allein sein; etwas hinter \sich bringen 〈fig.〉 etwas vollenden, fertig machen; etwas hinter \sich haben 〈fig.〉 etwas (Unangenehmes) erlebt, beendet haben; hinter \sich schauen sich umschauen; diese Arbeit hat es in \sich 〈fig.〉 diese A. ist schwieriger, als man meint; der Wein hat es in \sich er ist stärker, als man anfangs glaubt; etwas von \sich aus tun von selbst, freiwillig, aus eigenem Antrieb; etwas (noch) vor \sich haben 〈fig.〉 etwas noch vorhaben, noch zu tun haben; er bat ihn zu \sich er lud ihn ein, bat ihn zu kommen; (wieder) zu \sich kommen das Bewusstsein wiedererlangen [<mhd. sich <ahd. sih, got. sik, lat. se, sibi <idg. *se-]

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sịch <Reflexivpron. der 3. Pers. Sg. u. Pl., Dativ u. Akk.> [mhd. sich, ahd. sih]:
1.
a) <Akk.>:
er versteckte s.;
er hat nicht nur andere, sondern auch s. [selbst] getäuscht;
<fest zum Verb gehörend:> s. freuen, schämen, wundern;
er muss, sie müssen s. noch ein wenig gedulden;
das ließ s. nicht voraussehen (konnte nicht vorausgesehen werden);
b) <Dativ>:
damit haben sie s. [selbst], s. [und uns] geschadet;
<fest zum Verb gehörend:> s. etw. aneignen, einbilden;
was maßen Sie s. an!;
<als verstärkender, weglassbarer Rückbezug:> er kauft, sie kaufen s. jedes Jahr eine Dauerkarte.
2. <nach einer Präp.>
a) hebt den Rückbezug hervor:
er hat den Vorwurf auf s. <Akk.> bezogen;
man soll die Schuld zuerst bei s. [selbst] suchen;
etw. an sich <Dativ> (etw. in seinem Wesen als solches: das Ding an s.; die Natur an s. ist weder gut noch böse);
an und für sich, an sich <Dativ> (1an 3);
für sịch (1für 2 a);
von sịch aus (aus eigenem Antrieb);
b) unbetont nach betonter Präp. (außer im Österr.):
die Waren ạn s. <Akk.> nehmen;
die Schuld auf s. <Akk.> nehmen;
das hat nichts auf s. <Dativ> (ist unwesentlich);
Geld bei s. haben;
das hat viel für s. (hat viele Vorzüge, Vorteile);
diese Bowle hat es ịn s. <Dativ> (enthält mehr Alkohol, als man denkt);
was denken Sie denn, wen Sie vor s. <Dativ> haben! (wie reden Sie denn mit mir!);
sie haben das Kind zu s. genommen;
etw. ạn s. <Dativ> haben (1an 3);
ạn s. <Akk.> halten (1an 3);
nicht [ganz] bei s. sein (bei 2 g);
wieder zu s. kommen (kommen 12).
3. <Pl.> in reziproker Bedeutung; einander:
<Akk.:> s. grüßen, streiten;
sie haben s. geküsst;
<Dativ:> sie helfen s. [gegenseitig].
4. oft in unpers. Ausdrucksweise od. zum Ausdruck einer passivischen Sehweise:
hier wohnt es s. schön.

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sịch <Reflexivpron. der 3. Pers. Sg. u. Pl., Dativ u. Akk.> [mhd. sich, ahd. sih]: 1. weist auf ein Subst. od. Pron. (meist das Subj. des Satzes) zurück: a) <Akk.> er versteckte, die Kinder versteckten s.; er hat nicht nur andere, sondern auch s. [selbst] getäuscht; sie waschen s. und die Kinder; da fragt man s. natürlich, ob ...; <fest zum Verb gehörend:> s. freuen, schämen, wundern; er muss, sie müssen s. noch ein wenig gedulden; er hat s. nicht einmal bedankt; Als ... alles wie auf Kommando stramm zum Gruße s. erhebt (M. Walser, Seelenarbeit 134); es lässt s. leicht öffnen (es kann leicht geöffnet werden); das ließ s. nicht voraussehen, vermeiden, beweisen (konnte nicht vorausgesehen, vermieden, bewiesen werden); b) <Dativ> damit haben sie s. [selbst], s. [und uns] geschadet; er wollte die Schuld nicht s. selbst geben; <fest zum Verb gehörend:> s. etw. aneignen, einbilden; Damit man mitreden kann, muss man s. halt was dazulesen (Kühn, Zeit 22); was maßen Sie s. an!; <als verstärkender, weglassbarer Rückbezug:> er kauft, sie kaufen s. jedes Jahr eine Dauerkarte; was erhofft er s. davon? 2. <nach einer Präp.> a) hebt den Rückbezug hervor: er hat den Vorwurf auf s. <Akk.> bezogen; man soll die Schuld zuerst bei s. [selbst] suchen; das ist eine Sache für s. (muss gesondert betrachtet werden); beide ... zahlten jeder für s. (Kronauer, Bogenschütze 71); nach der Sitzung hat er den Gast mit zu s. (in seine Wohnung) genommen; *etw. an sich <Dativ> (etw. in seinem Wesen als solches): das Ding an s.; die Natur an s. ist weder gut noch böse; an und für sich, an sich <Dativ> (↑an 3); für sịch (↑für 2 a); von sịch aus (aus eigenem Antrieb): die Kinder haben von s. aus aufgeräumt; b) unbetont nach betonter Präp. (außer im Österr.): die Waren ạn s. <Akk.> nehmen; die Schuld auf s. <Akk.> nehmen; das hat nichts auf s. <Dativ> (ist unwesentlich); Geld bei s. haben; das hat viel für s. (hat viele Vorzüge, Vorteile); eine lange Krankheit hịnter s. <Dativ> haben; sie hat bei ihrer Klage die Gewerkschaft hịnter s. <Dativ> (wird von der Gewerkschaft unterstützt); diese Bowle hat es ịn s. <Dativ> (enthält mehr Alkohol, als man denkt); ụm s. hauen; eine anstrengende Reise vor s. <Dativ> haben; was denken Sie denn, wen Sie vor s. <Dativ> haben! (wie reden Sie denn mit mir!); sie haben das Kind zu s. genommen; *etw. ạn s. <Dativ> haben (↑an 3); ạn s. <Akk.> halten (↑an 3); nicht [ganz] bei s. sein (↑bei 2 g); wieder zu s. kommen (↑kommen 12).3. <Pl.> in reziproker Bed.: einander: <Akk.:> s. grüßen, prügeln, streiten; sie haben s. geküsst; Ich glaube, dass Kitsch und Theorie, Unterhaltung und Lernen s. nicht ausschließen (Praunheim, Sex 311); nur zwei Pensionisten sitzen da und starren s. an (Zenker, Froschfest 160); <Dativ:> sie helfen s. [gegenseitig]. 4. oft in unpers. Ausdrucksweise od. zum Ausdruck einer passivischen Sehweise: es läuft s. gut in diesen Schuhen; hier wohnt, lebt es s. schön; das Buch liest s. leicht, verkauft s. schlecht.

Universal-Lexikon. 2012.