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Hans (Jean), Schriftsteller, Maler und Bildhauer, * Straßburg 16. 9. 1887, ✝ Basel 7. 6. 1966; studierte an der Kunstschule in Weimar und an der Académie Julian, Paris. 1911 schloss er sich den Künstlern vom »Blauen Reiter« an; 1916 Mitbegründer des Dadaismus, später Surrealist; lebte meist in Meudon bei Paris. Seine Gedichte sind paradoxe Konfigurationen von Bildvorstellungen, sprachliche Assoziationsketten ohne logischem Aufbau. Arp schrieb auch französische Gedichte. - Seit 1916 entstanden in Zusammenarbeit mit seiner Frau Sophie Taeuber-Arp fast 800 Reliefs aus biomorph konturierten, übereinander gelegten bemalten Holzplatten, die das Prinzip der Collage in freie, oft witzige Formfindungen übertragen. Ab 1930 schuf Arp zunehmend Freiskulpturen aus Marmor oder Bronze, die organische Wachstumsformen ohne jeden naturalistischen Anklang zeigen. Das Spätwerk zeigt offenere Formgebilde, in denen negatives und positives Volumen sich wechselseitig aktivieren. Mit seinem umfangreichen plastischen Werk wurde Arp zu einem der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts.
Werke: Gedichtbände: der vogel selbdritt (1920); die wolkenpumpe (1920); der Pyramidenrock (1924); Weißt du schwarzt du (1930); Konfiguration (1930); Des taches dans le vide (1937); wortträume und schwarze sterne (1954); Worte mit und ohne Anker (1957); Mondsand (1959); Sinnende Flammen (1961); Vers le blanc infini (1961); Gesammelte Gedichte I (1963), II (1974), III (1982).
On my way (Gedichte und Essays, 1948); Auch das ist nur eine Wolke (Prosa, 1951).
Autobiographisches Sammelband:
Unsern täglichen Traum. .. (1955); Zweiklang (Selbstzeugnisse, mit S. Taeuber-Arp, herausgegeben 1960).
R. Döhl: Das literar. Werk H. A.s 1903-1923 (1965);
H. A. Skulpturen 1957-1966, eingeleitet v. E. Trier (1968);
S. Poley: H. A. (1977);
W. F. Arntz: H. A., das graph. Werk 1912-1966 (1980);
A. Bleikasten: A. Bibliogr., 2 Bde. (London 1981-82);
B. Rau: H. A., die Reliefs (1981);
A., bearb. v. S. Fauchereau (a. d. Engl., 1994).
Universal-Lexikon. 2012.