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Della Robbia
Dẹlla Rọbbia,
 
italienische Bildhauerfamilie; bedeutende Vertreter:
 
 1) Andrea, * Florenz 28. 10. 1435, ✝ ebenda 1525; Neffe, Schüler und Werkstattnachfolger von 2); entwickelte mit seinen Söhnen Giovanni (* 1469, ✝ nach 1529) und Girolamo (* 1488, ✝ 1566) die Technik der glasierten Terrakotta weiter.
 
Werke: Rundreliefs der Wickelkinder am Findelhaus, Florenz (1463-66); Gruppe der Heimsuchung in San Giovanni Fuorcivitas, Pistoia (1505).
 
 2) Luca, * Florenz 1400, ✝ ebenda 10. 2. 1482; einer der bedeutendsten Bildhauer der Frührenaissance, Onkel von 1); gründete in Florenz eine Werkstatt, die mit Email- und Bleiglasur überzogene weiße oder mehrfarbige Skulpturen, v. a. Reliefs, aus Terrakotta herstellte und damit eine führende Stellung einnahm. In seinen Werken verbinden sich Einflüsse des harmonischen Linienstils L. Ghibertis mit der Betonung geschlossener Körper, die eine Schulung bei Nanni di Banco vermuten lässt; hinzu kommt, besonders bei der Sängerkanzel für den Florentiner Dom (1431-39; heute Dommuseum), eine Auseinandersetzung mit der Antike.
 
Weitere Werke: 5 Marmorreliefs mit Allegorien der Wissenschaften für den Campanile des Doms (1437-39; Florenz, heute Dommuseum); Terrakottareliefs über den Sakristeitüren des Doms (1442-45; Florenz); Terrakottareliefs in der Pazzikapelle (1442 ff.; Florenz); Marmorgrabmal des Bischofs Benozzo Federighi in Santa Trinità (1454-57; Florenz); Reliefs der Bronzetür zur Nordsakristei des Doms (1464-69; Florenz, mit Michelozzo); Zunftwappen an Or San Michele (1466; Florenz).
 
Literatur:
 
P. Bargellini: I D. R. (Mailand 1965);
 F. Domestici: Die Künstlerfamilie DellaRobbia (a. d. Ital., 1992).

Universal-Lexikon. 2012.