Entwicklungsphasen,
zeitlich begrenzte Abschnitte des Lebensablaufs, die durch einen charakteristischen, von anderen Entwicklungsphasen abweichenden Entwicklungsstand gekennzeichnet sind. Am weitesten verbreitet ist die Einteilung des Lebensablaufs in die Entwicklungsphasen Kindheit, Jugend, Erwachsenen- und Greisenalter. Im Verlauf der Entwicklungsphasen können prägende Ereignisse eintreten, die ein Stehenbleiben der Entwicklung auf einer Entwicklungsstufe (Fixierung) oder eine Regression, d. h. ein Zurückfallen auf das Organisationsniveau einer früheren Entwicklungsphase zur Folge haben; in beiden Fällen handelt es sich um Entwicklungsstörungen. Dagegen stellen Entwicklungsbeschleunigungen (Akzeleration) oder Entwicklungsverzögerungen (Retardation) zumeist im Bereich des Normalen liegende Varianten des Entwicklungstempos dar. Aufgrund solcher Schwankungen des Entwicklungstempos entspricht der Entwicklungsstand nicht immer dem Lebensalter. Um das Verhältnis von Entwicklungsstand und Lebensalter im Individualfall bestimmen zu können, kann (in Analogie zum Intelligenzquotienten) ein Entwicklungsquotient (Abkürzung EQ) gebildet werden. Dabei wird zunächst das Entwicklungsalter eines Individuums ermittelt; der Entwicklungsquotient ergibt sich nach der Formel: Entwicklungsalter/Lebensalter × 100. EQ-Werte, die über 100 liegen, weisen auf eine Akzeleration hin; solche, die unter 100 liegen, auf eine Retardation.
Universal-Lexikon. 2012.