Eurofighter 2000
[-faɪtə-], seit 1983 geplantes und seit Unterzeichnung der entsprechenden Verträge am 23. 11. 1988 in der Entwicklung befindliches Kampfflugzeug, an dem die NATO-Partner Deutschland (mit 30 %), Großbritannien (mit 37,5 %), Italien (mit 19,5 %) und Spanien (mit 13 %) beteiligt sind. Ursprünglich konzipiert unter der Bezeichnung European Fighter Aircraft (Abkürzung EFA), in Deutschland auch als Jäger 90 bekannt, ist der Eurofighter 2000 ein einsitziges Jagdflugzeug mit zwei Triebwerken (Schub: jeweils etwa 90 kN), Deltaflügel und Entenflügeln (Entenflugzeug), einer Leermasse von 9,75 t, einer maximalen Zuladung von 11,25 t, einer maximalen Geschwindigkeit von Mach 1,9 in 11 000 m Höhe, einem Aktionsradius von 565 km und mit einer Bewaffnung von maximal zehn Luft-Luft-Raketen mittlerer beziehungsweise kurzer Reichweite sowie einer 27-mm-Kanone. Nach Fertigstellung der beiden ersten von insgesamt sieben vorgesehenen Prototypen fand der Jungfernflug am 27. 3. 1994, der offizielle Erstflug am 4. 5. 1994 statt.
Vor dem Hintergrund des beendeten Ost-West-Konflikts hatten die an der Entwicklung beteiligten Staaten Ende 1992 vereinbart, den von der Industrie genannten Systempreis von 133 Mio. DM (Preisstand Dezember 1991) um bis zu 30 % zu senken. Um dies zu erreichen, wurden die militärischen Anforderungen an das nun Eurofighter 2000 genannte Flugzeug neu festgelegt. Damit verlängert sich jedoch die Entwicklungsphase, die ursprünglich 1999 abgeschlossen sein sollte, um etwa drei Jahre. Zur Kostensenkung des Gesamtprojektes werden auch nur insgesamt 620 der ursprünglich geplanten 800 Maschinen gebaut (so z. B. für die Bundesluftwaffe voraussichtlich 140 als Jagdflugzeuge und 40 als leichte Kampfflugzeuge statt 250 Stück). - Der Fortgang der Arbeiten am neuen Jagdflugzeug war in Deutschland in den 1990er-Jahren von zum Teil heftigen Diskussionen zwischen Regierung und Opposition sowie zwischen Verteidigungsminister und Bundesrechnungshof begleitet.
Universal-Lexikon. 2012.