Ferrịte
[zu lateinisch ferrum »Eisen«], Singular Ferrịt der, -s, Elektrotechnik: oxidkeramische Magnetwerkstoffe aus Eisen(III)-oxid (Fe2O3) und Oxiden zweiwertiger Metalle MeII (v. a. Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Mg, Zn), die durch ein- oder mehrmaliges Pulverisieren, Mischen und Sintern bei 1 000-1 400 ºC hergestellt werden. Besonders die in Spinellgittern kristallisierenden Ferritspinelle (Zusammensetzung Fe2O3 · MeIIO) zeichnen sich durch ausgeprägten Ferrimagnetismus sowie hohen spezifischen elektrischen Widerstand (1 bis 105 Ω · m) aus; sie werden deshalb v. a. in der Hochfrequenztechnik für nachrichtentechnische Bauteile verwendet, z. B. für Ferritkerne von Hochfrequenzspulen, da Ferrite wegen ihrer geringen elektrischen Leitfähigkeit nur sehr kleine Wirbelstromverluste haben, gleichzeitig aber eine hohe Permeabilität (bis 15 000) aufweisen. Weitere Anwendungen finden Ferrite in der Magnettontechnik (z. B. für Magnetköpfe), elektronische Datenverarbeitung (z. B. für Ferritkernspeicher) und für verschiedene Mikrowellenbauelemente. Aus Ferriten mit großer Koerzitivkraft werden Permanentmagnete hergestellt.
Universal-Lexikon. 2012.