Filipinos,
1) allgemein die Bewohner der Philippinen.
2) im engeren Sinn die christliche Bevölkerung der Philippinen (knapp 95 %), die aus jungmalaiischen Völkern (Indonesier) besteht, wie den Tagalen auf Luzon (deren Sprache, das Tagalog, in seiner standardisierten Form seit 1946 die Amtssprache der Philippinen ist), den Ilokano im Nordwesten von Luzon, den Bicol und den Visaya im Südosten. Sie waren seit dem 8. Jahrhundert indischen, chinesischen und islamisch-malaiischen Kultureinflüssen ausgesetzt, wurden besonders im 19. Jahrhundert jedoch von der spanischen Herrschaft (seit 1564) und der Mission der katholischen Kirche geprägt. Trotz der dabei entstandenen einheitlichen Grundkultur unterscheiden sich die verschiedenen Volksstämme der Filipinos bis heute in Sprache, bildender Kunst, Architektur und Ernährungsgewohnheiten. - Die Wirtschaft der Filipinos umfasst traditionell den Anbau von Reis (mit Bewässerung auf terrassierten Steilhängen), Mais und Knollenfrüchten; die Häuser sind dem tropischen Klima angepasst und werden oft noch im malaiischen Stil auf Pfählen errichtet. Kleinste soziale Einheit ist die patriarchalisch organisierte Kleinfamilie, der Einfluss der Frauen in der Wirtschaft und im akademischen Leben ist jedoch hoch. Im größeren Rahmen spielt ein System zweiseitiger Verpflichtungen zwischen Verwandten oder Freunden (utang na loob) eine besondere Rolle.
Universal-Lexikon. 2012.