Fuciner Becken
['fuːtʃi-], italienisch Conca del Fucino ['kɔȖka del 'fuːtʃino], abflusslose Beckenlandschaft in den Abruzzen, Mittelitalien, 655 m über dem Meeresspiegel; früher von einem See, dem Fuciner See (lateinisch Fụcinus lạcus), dem einst größten Italiens (155 km2), erfüllt, der oft seine Umgebung (bis über 40 km2) überschwemmte. Erste Versuche unter dem römischen Kaiser Claudius, den See trockenzulegen (41-52), scheiterten, ebenso spätere unter Trajan und Hadrian sowie im Mittelalter unter dem Stauferkaiser Friedrich II. und Alfons V. von Aragonien, König von Neapel und Sizilien. Erst 1854-76 wurden auf Initiative des Fürsten von Fucino, A. Torlonia, mittels eines 21 m breiten und 6,3 km langen, stark geneigten Kanals zum Liri 16 500 ha als Kulturfläche gewonnen und unter Neusiedlern aufgeteilt. Das Erdbeben vom 13. 1. 1915 verursachte im Fuciner Becken schwere Schäden (über 30 000 Tote).
Universal-Lexikon. 2012.