Gẹbhard,
Herrscher:
Köln:
1) Gẹbhard Trụchsess von Wạldburg, Kurfürst und Erzbischof, * Heiligenberg (bei Überlingen) 10. 11. 1547, ✝ Straßburg 31. 5. 1601; wurde 1577 auf Drängen der den übermächtigen Einfluss Bayerns fürchtenden protestantischen Partei im Domkapitel von diesem zum Erzbischof gewählt und, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, 1578 zum Priester geweiht, als Anhänger des Tridentinums von Rom bestätigt. 1582 aus persönlichen Gründen zum Luthertum übergetreten, suchte er das Erzstift zu säkularisieren. Wegen der offensichtlichen Missachtung der grundlegenden reichsrechtlichen Bestimmungen widersetzten sich die Stadt Köln und die katholische Mehrheit des Domkapitels diesem Versuch. Gebhard wurde 1583 abgesetzt und Ernst, Herzog von Bayern (Ernst, Herrscher, Köln), zum Erzbischof gewählt, der sich aber erst im Kölnischen Krieg gegen Gebhard durchsetzen konnte. Gebhard flüchtete 1589 nach Straßburg, wo er als evangelischer Domdechant wirkte.
G. von Lojewski: Bayerns Weg nach Köln (1962).
2) Gẹbhard von Sạlzburg, Erzbischof (seit 1060), ✝ Burg Hohenwerfen (bei Werfen) 15. 6. 1088; stammte aus schwäbischem Adel; war 1057-58 Hofkanzler, gründete 1072 das Bistum Gurk, 1074 das Kloster Admont. Im Investiturstreit stellte sich Gebhard gegen Kaiser Heinrich IV., der ihn 1077 vertrieb und Berthold von Moosburg als Gegenbischof einsetzte; 1086 kehrte Gebhard in sein Amt zurück.
Universal-Lexikon. 2012.