Gogarten,
Friedrich, evangelischer Theologe, * Dortmund 13. 1. 1887, ✝ Göttingen 16. 10. 1967; 1931 Professor in Breslau, 1935 in Göttingen. Neben K. Barth, R. Bultmann, E. Brunner u. a. einer der Begründer der dialektischen Theologie. Zunächst bekämpfte er mit Barth den Historismus und Anthropozentrismus der evangelischen Theologie des 19. Jahrhunderts und stellte dagegen den absoluten Gegensatz von Gott und Mensch heraus (Einfluss S. Kierkegaards). Durch sein Bemühen um eine theologische Anthropologie kam es zum Bruch mit Barth, der durch Gogartens Beitritt zu den Deutschen Christen endgültig wurde. Zunehmend rückte für Gogarten das Problem der neuzeitlichen Säkularisierung in den Mittelpunkt.
Werke: Die religiöse Entscheidung (1921); Ich glaube an den dreieinigen Gott (1926); Politische Ethik (1932); Der Mensch zwischen Gott und Welt (1952); Verhängnis und Hoffnung der Neuzeit (1953); Die Wirklichkeit des Glaubens (1957); Jesus Christus, die Wende der Welt (1966); Luthers Theologie (1967).
K.-W. Thyssen: Begegnung u. Verantwortung. Der Weg der Theologie F. G.s von den Anfängen bis zum 2. Weltkrieg (1970);
M. Kroeger: F. G. Leben u. Werk in zeitgeschichtl. Perspektive, auf 3 Bde. ber. (1997 ff.).
Universal-Lexikon. 2012.