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Hallstatt
Hạllstatt,
 
Marktgemeinde im Salzkammergut, Bezirk Gmunden, Oberösterreich, am Westufer des Hallstätter Sees auf einem steilen Schuttfächer am Fuß des Plessen, 512 m über dem Meeresspiegel, 1 100 Einwohner; Bundesfachschule für Holzbearbeitung; Prähistorisches Museum (Hallstattzeit und römische Abteilung), Heimathaus; Fremdenverkehr. Am Hang des Plessen der Salzberg (Seilbahn) mit dem größten Salzbergbaubetrieb Österreichs (Solegewinnung; 49 km lange Soleleitung nach Ebensee); Schaubergwerk. - Die Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein-Salzkammergut wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt.
 
Vorgeschichte:
 
Die bergmännische Salzgewinnung begann in der jüngeren Bronzezeit, sie endete im 4./3. Jahrhundert v. Chr. (La-Tène-Zeit). Nachgewiesen sind bislang in drei Abbaugebieten Streckenlängen von 3,75 km. Im »Heidengebirge« wurden zahlreiche gut erhaltene Werkzeuge, Geräte und Textilien (Bergmannspickel, Leuchtspäne, Holzgefäße, Tragsäcke aus Leder, Mützen, Schuhe) sowie Bündel von Pestwurzblättern zur Wundbehandlung gefunden. 1734 entdeckte man die im Salz konservierte Leiche eines Bergmanns. Salz wurde im festen Zustand gefördert und ungereinigt als Gewürz, aber auch als wichtiges Konservierungsmittel in den Handel gebracht. Am Ausgang des Salzberghochtales (450 m über dem Hallstätter See) liegt ein zur Bergbausiedlung gehörendes Gräberfeld. Dieses enthielt ursprünglich mindestens 2 000 Bestattungen, 1 300 davon wurden zwischen 1846 und 1939 wissenschaftlich untersucht. Die Brand- und Körpergräber aus der Hallstatt- und frühen La-Tène-Zeit weisen überaus reiches Beigabengut auf (überwiegend im Naturhistorischen Museum in Wien), das weit reichende Handelsbeziehungen bezeugt. Das Gräberfeld von Hallstatt ist namengebend für die Hallstattkultur und damit auch für die Hallstattzeit.
 
Geschichte:
 
Die seit frühgeschichtlicher Zeit bezeugte Salzgewinnung wurde in römischer Zeit nicht fortgeführt. Die für 1305 erstmals wieder bezeugte Aufnahme der Arbeiten ließen die entstandene Salzarbeitersiedlung Hallstatt rasch anwachsen und zum Marktort (1311) aufsteigen. 1595 wurde eine Soleleitung nach Bad Ischl gebaut und 1607 nach Ebensee weitergeführt. Im 19. Jahrhundert setzte mit dem aufkommenden Alpinismus auch der Fremdenverkehr ein.
 

Universal-Lexikon. 2012.