Harzgerode,
Stadt im Landkreis Quedlinburg, Sachsen-Anhalt, 380 m über dem Meeresspiegel, im Unterharz, mit den Ortsteilen Alexisbad, Mägdesprung und Silberhütte 5 500 Einwohner; Metall-, Holz- und pyrotechnische Industrie. Alexisbad, im 60-80 m tief eingeschnittenen Selketal, war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein viel besuchter Badeort (gegründet 1810, mit Eisenquellen), heute Erholungsort. Seit 1887 dampfbetriebene Selketalbahn (Teil der Harzer Schmalspurbahnen) mit einer Streckenlänge von 35,7 km durch das steilwandige Selketal.
Das Schloss wurde 1549-52 errichtet; Pfarrkirche Sankt Marien (1697, über Vorgängerbauten); Kinderheilstätte im Bauhausstil (1929-31) von G. Schwethelm; Burgruine Anhalt (ursprüngliche Anlage 11. Jahrhundert). - In Mägdesprung besteht seit 1646 ein Eisenhüttenwerk; der Kopfbau des Stollens wurde 1830 als dorische Tempelfront errichtet.
Harzgerode wurde als Marktsiedlung des Klosters Hagenrode erstmals 993 anlässlich der Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechts erwähnt. 1338 wurde es Stadt. 1635-1709 war Harzgerode Residenz des Fürstentums Anhalt-Bernburg-Harzgerode. Ende des 18. Jahrhunderts erlosch der seit dem 16. Jahrhundert betriebene Silbererzbergbau.
Universal-Lexikon. 2012.