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Hausdorff
Hausdorff,
 
Felix, Pseudonym Dr. Paul Mongré [mɔ̃'gre], Mathematiker, * Breslau 8. 11. 1868, ✝ (Selbstmord) Bonn 26. 1. 1942; veröffentlichte vor seiner Lehrtätigkeit unter dem Pseudonym philosophische Essays und literarische Abhandlungen. 1904 erschien die erfolgreiche Farce »Der Arzt seiner Ehre«. Hausdorff war Professor in Leipzig, Greifswald (1913-21) und Bonn (1910-12, 1921-33). Seine wichtigsten Arbeitsgebiete waren die Mengenlehre (»hausdorffsches Maximumprinzip«) und die Topologie. Letzterer gab er in seinem Hauptwerk »Grundzüge der Mengenlehre« (1914; eine stark gekürzte Fassung unter dem Titel »Mengenlehre«, 1927) die heute noch übliche axiomatische Grundlage. Die Idee, auch gebrochene Dimensionen (Hausdorff-Maß, (Hausdorff-Dimension) zur Charakterisierung geometrischer Gebilde zuzulassen, wurde von Hausdorff entwickelt (1919). Dieser ursprünglich kaum beachtete Gedanke wurde später zu einem der Ausgangspunkte für die Theorie der Fraktale. - Hausdorff war Jude. Um der bevorstehenden Deportation zu entgegen, beging er (gemeinsam mit seiner Frau und seiner Schwägerin) Selbstmord.
 
Weiteres Werk: Dimension und äußeres Maß, in: Mathematische Annalen 79 (1919).
 
Literatur:
 
Vorlesungen zum Gedenken an F. H., hg. v. E. Eichhorn u. E.-J. Thiele (1994);
 W. Purkert: Nachlaß F. H. Findbuch (1995);
 
F. H. zum Gedächtnis, hg. v. E. Brieskorn, auf 2 Bde. ber. (1996 ff.).

Universal-Lexikon. 2012.