Abkürzung HBV, Bauer-Gruppe, Zeitschriftenverlag, Sitz Hamburg, München und Köln, gegründet 1875 als Druckerei von Johann Andreas Ludolf Bauer (* 1852, ✝ 1941), der die Wochenblätter »Rotenburgsorter Zeitung« (gegründet 1897) und »Hammerbrooker Zeitung« (gegründet 1904) herausgab, fortgeführt von dessen Sohn Heinrich Bauer (* 1874, ✝ 1949), Namengeber des heutigen Unternehmens, der seit 1920 ein »Extrablatt am Montag« verlegte und 1935 seinen Sohn Alfred Bauer (* 1898, ✝ 1984) als Mitgesellschafter aufnahm. Dieser baute nach dem Zweiten Weltkrieg das Unternehmen zum Medienkonzern auf. Die Bauer-Gruppe gehört heute der Familie des Gründerurenkels Heinz Heinrich Bauer (* 1939). Im HBV erscheinen (2002) 111 Zeitschriften in 12 Ländern; auf dem deutschen Markt sind 33 Publikumszeitschriften vertreten (Gesamtauflage rund 20 Mio. Exemplare), darunter die Programmzeitschriften »TV Movie«, »TV 14«, »TV Hören und Sehen«, »Fernsehwoche«, »auf einen Blick«, die Frauenzeitschriften »Neue Post« (erworben 1961), »Das Neue Blatt« (erworben 1968), »tina«, »Laura«, »bella«, »Maxi«, ferner die Jugendzeitschrift »Bravo« (mit Ablegern), die Illustrierte »Neue Revue« und Special-Interest-Titel wie »Auto Zeitung« und »Playboy« (1972-2002). Von der Bauer-Tochtergesellschaft Verlagsunion Pabel Moewig KG werden Comics und Romanreihen herausgegeben; mit der Magdeburger »Volksstimme« erwarb HBV 1991 in Deutschland eine Tageszeitung. Der Verlag hält Beteiligungen im Privatfunk u. a. an den Sendern Radio Hamburg (25 %) und RTL 2 (31,5 %) sowie an der börsennotierten TV-Produktionsgesellschaft Me, Myself & Eye (MME). Umsatz (2000): 3,24 Mrd. DM, Beschäftigte: rund 7 300.
Universal-Lexikon. 2012.