Kanịshka
[-ʃ-], indischer König aus der Dynastie der Kushana, mit dessen Inthronisation (die Angaben dazu schwanken zwischen 78 n. Chr., 120, 144 und sogar 225 n. Chr.; heute tendiert man zur Datierung um 120 n. Chr.) in den Kushanainschriften eine neue Ära (Kanishka-Ära) eingeführt wurde, auf die sich über 98 Jahre hinweg ein Großteil der Inschriften auf Fundstücken der Gandharakunst wie der Mathurakunst beziehen. Das Reich Kanishkas erstreckte sich von Turkestan und Afghanistan bis nach Sarnath bei Varanasi; Hauptstadt war Purushapura (Peshawar). Kanishka förderte den Buddhismus (eines der großen Konzile des frühen Buddhismus soll unter seiner Ägide stattgefunden haben); seine Münzen zeigen aber auch persische, griechische und hinduistische Gottheiten. Wirtschaftsverbindungen mit China und dem Römischen Reich zeugen von einer weltoffenen Politik ebenso wie die aufkeimende Gandharakunst, die viele Einflüsse vereinigt.
Universal-Lexikon. 2012.