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Kinderkrankheiten
Kinderkrankheiten,
 
im weiteren Sinn Erkrankungen, die vorwiegend oder ausschließlich im Kindesalter auftreten oder durch die Besonderheiten des in der Entwicklung und im schnellen Wachstum begriffenen kindlichen Organismus einen abweichenden Verlauf nehmen. Im engeren Sinn Infektionskrankheiten, die meist bei erstem Kontakt mit den Erregern zur Erkrankung führen, aber nach Überstehen meist eine lang dauernde Immunität hinterlassen; zu ihnen gehören v. a. Masern, Mumps, Röteln, Scharlach, Windpocken sowie (heute seltener) Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung. Durch Schutzimpfungen kann das Auftreten fast aller Erkrankungen verhindert werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will mit flächendeckenden Impfprogrammen (wie schon bei den Pocken) auch Kinderlähmung und Masern zum Verschwinden bringen. Junge Säuglinge besitzen für wenige Monate natürliche Schutzstoffe, die von der Mutter über den Mutterkuchen auf das Ungeborene übergehen, falls die Mutter die Krankheit früher durchgemacht hat oder geimpft ist.
 
Allgemein besteht bei Kindern eine erhöhte Empfänglichkeit für katarrhalische Entzündungen der Atemwege, Hautreizungen und eine erhöhte Krampfbereitschaft. Ernährungsstörungen mit Erbrechen und Durchfall sind fast immer infektiös und führen wegen des großen Mineralstoff- und Wasserbedarfs v. a. bei Säuglingen und Kleinkindern schnell zu tief greifenden Beeinträchtigungen.
 
Außerdem umfassen Kinderkrankheiten auch Mangelkrankheiten, z. B. Rachitis bei Vitamin-D-Mangel und Erkrankungen, die sich während der Entwicklung des Organismus leicht ausbilden, z. B. Skelettverformungen. Die vorsorgliche Gabe von Vitamin D, Fluorid und Eisen in der Nahrung hat diese Erkrankungen praktisch zum Verschwinden gebracht. Sie treten jedoch bei alternativer Ernährung und Nichtbeachtung der Prophylaxe wieder auf.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Kind: Kinderkrankheiten und andere Krankheiten im Kindesalter
 

Universal-Lexikon. 2012.