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Lipoproteine
Lipoproteine,
 
zusammengesetzte Eiweißstoffe, die durch Assoziation von Lipiden (Triglyceride, Cholesterin, Cholesterinester, Phospholipide) mit verschiedenen Proteinen (so genannte Apolipoproteine) entstehen. Sie üben eine Vehikelfunktion für den Transport der wasserunlöslichen Lipide im Blutplasma aus und können über ihre Apolipoproteine an Rezeptoren auf Zelloberflächen gebunden werden. Auf diese Weise findet eine Verteilung der Fette im Organismus statt.
 
Nach der Nahrungsaufnahme finden sich die aufgenommenen Fette in Blut und Lymphe in den in der Darmschleimhaut gebildeten Chylomikronen. Unter der Wirkung einer Lipoproteinlipase verlieren die Chylomikronen in den peripheren Geweben einen großen Teil ihrer Triglyceride und werden dann in der Leber resorbiert. Dort erfolgt eine Neusynthese von Lipoproteinen in Form der Very low density lipoproteins (englisch, Abkürzung VLDL), die aufgrund ihres hohen Lipidgehaltes (90 %, überwiegend Triglyceride sowie Cholesterin und Phospholipide) eine sehr niedrige Dichte aufweisen. Die VLDL werden unter der Einwirkung verschiedener Lipasen graduell in kleinere Lipoproteine mit höherem Cholesterin- und Proteingehalt und ansteigender Dichte umgewandelt. Über IDL-Formen (Intermediate density lipoproteins) werden sie so zu Low density lipoproteins (Abkürzung LDL, auch als β-Lipoproteine bezeichnet), in denen 70 % des gesamten Cholesterins im Blutplasma lokalisiert ist. Eine Sonderstellung unter den Lipoproteinen nehmen die so genannten High density lipoproteins (Abkürzung HDL, enthalten 50 % Lipide und 50 % Eiweiße) ein. Sie können eine Umverteilung von Cholesterin in den Geweben und einen Rücktransport zur Leber, den so genannten reversen Cholesteroltransport, bewirken. Dadurch kann überschüssiges Cholesterin entfernt werden. Während hohe LDL-Konzentrationen im Blut zur verstärkten Ablagerung von Cholesterin in Gefäßwänden führen und damit zur Entstehung von Arteriosklerose beitragen, haben HDL eine diesbezüglich schützende Wirkung.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Fettstoffwechsel: Rolle des Cholesterins und Fettstoffwechselstörungen
 

Universal-Lexikon. 2012.