Akademik

Mecheln
Mẹcheln,
 
niederländisch Mechelen ['mɛxələ], französisch Malines [ma'lin], Stadt in der Provinz Antwerpen, Belgien, an der Dijle, 75 400 Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; erzbischöfliches Seminar, Akademie für bildende Künste, Glockenspielerschule, erzbischöfliches und städtisches Archiv, städtische Museen; Metallverarbeitung, Möbel-, chemische, elektrotechnische, Schmuckwaren-, Gemüsekonservenindustrie, Teppichwebereien, Briefmarkendruckerei, Großbrauerei; Herstellung von Mechelner Spitzen; Gemüseanbau.
 
Stadtbild:
 
Mittelalterliches Stadtbild mit alten Brücken und zahlreichen Kirchen, u. a. die Kathedrale Sint Rombout (13.-15. Jahrhundert) in Brabanter Hochgotik, die spätgotische Onze-Lieve-Vrouw-over-de-Dijle (14./15. Jahrhundert; mit dem »Wunderbaren Fischzug« von P. P. Rubens) und die spätgotische Sint-Janskerk (15. Jahrhundert; Rubensaltar); bedeutende Barockkirchen, u. a. die Begijnenkerk (17. Jahrhundert); Grote Markt mit Giebelhäusern des 16. bis 18. Jahrhundert und Rathaus, das aus zwei Teilen besteht: der Lakenhalle (ehemalige Tuchhalle, 14. Jahrhundert) und dem als Sitz des großen Rates errichteten Gebäude (16. Jahrhundert, im 20. Jahrhundert vollendet); Justizpalast (ehemaliges Palais der Margarete von Österreich; frühes 16. Jahrhundert) mit Stilelementen der Gotik und Renaissance. Das Brüsseler Tor (Anfang 14. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert umgebaut) ist ein Rest der mittelalterlichen Stadtmauer.
 
Geschichte:
 
Das 870 erstmals erwähnte Mecheln gehörte im 10. Jahrhundert zum Hochstift Lüttich. Es entwickelte sich zu einer angesehenen, mit Antwerpen in Konkurrenz tretenden Handelsstadt. Als Residenz Margaretes von Österreich war Mecheln 1507-30 der geistige und politische Mittelpunkt der Niederlande. Nach Verlust seiner politischen Vormachtstellung blieb die wirtschaftliche Macht der Stadt ungebrochen. 1830 kam Mecheln an das Königreich Belgien.
 
Literatur:
 
J. Aerts u. R. A. Raymackers: Het arrondissement M. (Löwen 1961);
 W. Krings: Innenstädte in Belgien (1984).
 

Universal-Lexikon. 2012.