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Meijireform
Meijireform
 
[meɪdʒi-], auch Meijirestauration, zusammenfassende Bezeichnung für die Maßnahmen, mit denen Japan nach der Thronbesteigung des Meiji Tenno (Mutsuhito) nach 1868 zu einem konstitutionellen Regierungssystem und unter Aufgabe der bisherigen Feudalstrukturen zu einem Staat moderner Prägung geführt wurde. Mit der Erhebung des heutigen Tokio zur Hauptstadt wurde das Reformprogramm 1868 symbolisch eingeleitet. Seine wichtigsten Bestandteile waren die Revision der Rechtsgrundlagen, eine Währungsreform, die Einführung der allgemeinen Schulpflicht, die Umgestaltung des Militärwesens, die Einführung eines zeitgemäßen Kommunikationssystems (u. a. Postwesen), die Übernahme des westlichen Kalenders sowie der Bau eines ganz Japan umfassenden Eisenbahnnetzes. Daneben wurde nach einer kurzen kaiserlichen Herrschaft, ein Rückgriff auf die japanische Frühzeit, mit dem »Konstitutionellen Dokument« (japanisch »Seitaisho«, Juni 1868) die Grundlage für den Übergang zu einem den europäischen konstitutionellen Regierungs-Formen angenäherten Regierungssystem geschaffen. Die nach langen Beratungen 1889 verkündete Meijiverfassung gab dem japanischen Staatswesen seine moderne Gestalt.
 
Literatur:
 
Outline of Japanese history in the Meiji era, hg. v. J. Fujii (a. d. Jap., Tokio 1958);
 A. Piper: Japans Weg von der Feudalgesellschaft zum Industriestaat (1976).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Japan: Der Weg zur Großmacht
 

Universal-Lexikon. 2012.