Akademik

World Wide Web
Internet (umgangssprachlich); WWW; Netz (umgangssprachlich); Web

* * *

World Wide Web 〈[wœ:ld wd wɛ̣b] n.; -s; unz.; Abk.: WWWweltweit verbreitetes Computernetz(werk), Informations- u. Nachrichtenübermittlungssystem im Internet; →a. Web [<engl. world wide „weltweit“ + web „Netz“]

* * *

World Wide Web ['wə:ld 'wa̮id 'wɛb ], das; - - -[s] [engl. world wide web, worldwide Web, aus: worldwide = weltweit u. web = Netz (urspr. = Gewobenes u. verwandt mit -webe in Spinnwebe)] (EDV):
weltweites Informationssystem im Internet (Abk.: WWW).

* * *

World Wide Web
 
[Abk. WWW, dt. »weltweites Gewebe«], ein 1989 am europäischen Kernforschungszentrum CERN entwickeltes Hypermediasystem (Hypertext) für das Internet. Das WWW ermöglicht den Zugriff auf beliebige digital gespeicherte Dokumente, die auf irgendeinem mit ihm verbundenen Computer in der Welt vorhanden sind. Als Dokumente kommen sowohl normale Texte, Hypertexte als auch Musik- und Bilddateien sowie Filme infrage. Das World Wide Web und das Internet sind nicht identisch, sondern das World Wide Web setzt auf das Internet auf. Die meisten Internet-Surfer benutzen allerdings ausschließlich das World Wide Web für ihre Aktivitäten. Das World Wide Web nutzt HTTP als Übertragungsprotokoll, daneben gibt es im Internet noch andere Protokolle, z. B. FTP. Die Sprache des WWW ist HTML, deren Hauptmerkmal sog. Hyperlinks sind. Diese erlauben es, aus einem beliebigen Dokument heraus jedes andere, das im WWW zugänglich ist, mithilfe einer standardisierten Adresse (URL) aufzurufen. HTML-Dokumente sind im Prinzip systemunabhängig, werden also auf verschiedensten Hardware- und Software-Konfigurationen gleich dargestellt. Ein einzelnes, über das WWW zugängliches HTML-Dokument heißt Webseite, eine hierarchisch strukturierte Gruppe von Webseiten nennt man Website oder einfach Site. Die Wurzel einer solchen Site wird oft Homepage genannt.
 
Da es im WWW keine übergeordnete Instanz gibt, welche die Position eines Dokuments vorgibt, sind die Adressen der meisten Dokumente nicht bekannt. Daher existieren Suchmaschinen, dies sind Programme, welche einem Internetnutzern zu einem oder mehreren Suchbegriffen eine Liste von relevanten Webadressen liefern.
 
Zum Zugriff auf diese WWW-Ressourcen benötigt man einen Web-Browser (kurz Browser), der aus diesen Angaben eine korrekte Bildschirmdarstellung erzeugt - etwa den Internet Explorer oder den Netscape Navigator.
 
Obwohl es keine »Regierung des Internets« gibt, müssen einheitliche Standards und Normen gefunden und überwacht werden. Diese Aufgabe übernehmen nicht kommerzielle Organisationen, allen voran das W3C (World Wide Web Consortium), außerdem ICANN und IANA, die z. T. auch für andere Bereiche des Internet zuständig sind. Besonders schwierig stellt sich die Einhaltung von W3C-Standards im Bereich HTML dar. Dies liegt zum einen an kommerziellen Interessen (Definition von firmeneigenen Sprachelementen), zum anderen aber auch an der stürmischen Entwicklung hin zu dynamischen und semantischen Elementen, die von älteren Browsern nicht interpretiert werden können. Heutige professionell gestaltete Webseiten verwenden u. a. die dynamischen Elemente DHTML, CSS und Javascript bzw. JScript. Auch die dynamische Gestaltung einer kompletten Website, die sich aus zahlreichen einzelnen Webseiten zusammensetzt, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Hierfür werden unterschiedliche Scriptsprachen genutzt, die teilweise speziell für das WWW entwickelt wurden (CGI, ASP, PHP, Java Server Pages). Auf der Basis dieser Techniken ist es möglich, dass Webseiten erst zum Zeitpunkt ihres Aufrufs aus Gestaltungselementen, die in Datenbanken hinterlegt sind, aufgebaut werden. Überhaupt spielt die Verknüpfung von Datenbanken mit dem World Wide Web heute eine entscheidende Rolle. Das gilt besonders für den Bereich des E-Commerce, wo beispielsweise Kataloginhalte dynamisch im Internet präsentiert werden sollen.
 
Anwendungen für das WWW lassen sich heute hinsichtlich ihres Ausführungsorts in die beiden Gruppen Server-seitige und Client-seitige Applikationen einteilen. Hierbei sind Server-seitige Anwendungen auf dem Rechner vorhanden, der die darzustellenden Daten verwaltet. Sie sind also für die Erzeugung und Bereitstellung der Daten verantwortlich, die dem Benutzer präsentiert werden. Die Client-seitigen Anwendungen laufen dagegen auf dem Computer des Benutzers. Sie stellen die vom Server übersandten Daten auf dem Bildschirm dar, nehmen Benutzeranfragen entgegen und leiten sie nötigenfalls an den Server zurück. Browser sind eine typische Client-seitige Anwendung. Die Trennung beider Bereiche wird besonders beim E-Business oder beim Electronic Banking deutlich. Während hier die Server-seitigen Programme die Kontendaten und -bewegungen verwalten, zeigt das Client-seitige Online-Banking-Programm die vom Server übersandten Daten an, nimmt die Benutzereingaben entgegen und leitet sie an den Bankrechner zurück.
 
Die Geschichte des WWW beginnt 1989 als Versuch, die zahlreichen am europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf vorhandenen Daten auf einfachere Weise den Benutzern zur Verfügung zu stellen. Bereits 1990 existierte der erste Web-Browser, der zugleich als Editor eingesetzt werden konnte. 1992 wurde das WWW am CERN allgemein eingeführt, und bereits ein Jahr später wurde der erste allgemein verfügbare Web-Browser am NCSA programmiert und veröffentlicht. Seit 1994 übernimmt das World Wide Web Consortium (W3C) die Weiterentwicklung des WWW und die Festlegung der offenen Standards.

* * *

World Wide Web ['wə:ld 'waid 'wɛb], das; -[s] [engl. world wide web, worldwide Web, aus: worldwide = weltweit u. web = Netz (urspr. = Gewobenes u. verwandt mit -webe in ↑Spinnwebe] (EDV): weltweites Informationssystem im Internet (Abk.: WWW): Mit dem Gesetz zur digitalen Signatur hat Deutschland bereits die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass rechtsgültige Verträge über das W. W. W. abgeschlossen werden können (FAZ 1. 3. 99, 28).

Universal-Lexikon. 2012.