muskel|erschlaffende Mittel,
Muskelrelaxanzi|en, Relaxạnzi|en, Stoffe, die eine Erschlaffung, bei höherer Dosierung eine vollständige Lähmung der Skelettmuskulatur bewirken. Man unterscheidet periphere und zentrale muskelerschlaffende Mittel. Periphere muskelerschlaffende Mittel, die am Übergang von motorischen Nerven auf die Muskelfaser (motorische Endplatte) angreifen, sind die stabilisierenden muskelerschlaffenden Mittel, die ein Übergreifen der Erregung auf die Muskelfasern verhindern (zu ihnen gehören die meisten muskelerschlaffenden Mittel, auch Tubocurarin, ein Bestandteil des Pfeilgiftes Curare), und die depolarisierenden muskelerschlaffenden Mittel, die eine kurze, unkoordinierte Zuckung der Muskelfasern, die dann in eine Lähmung übergeht, bewirken. Periphere muskelerschlaffende Mittel werden v. a. in der Anästhesie zur Muskelerschlaffung verwendet. Da auch die Atemmuskulatur gelähmt wird, dürfen sie nur gegeben werden, wenn die Möglichkeit zur Intubation und zur künstlichen Beatmung besteht. Die zentralen muskelerschlaffenden Mittel führen über eine Einwirkung an Rückenmark oder Gehirn zu einer Verminderung der Muskelspannung. Sie werden zur Behandlung von schmerzhaften Verspannungen (z. B. bei Querschnittsgelähmten, spastischen Kindern) eingesetzt.
Universal-Lexikon. 2012.