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Neohinduismus
Neohinduismus,
 
Sammelbegriff für die Bestrebungen, den Hinduismus auch nichthinduistischen Kulturen zu vermitteln. Die Wurzeln des Neohinduismus wurden durch indische Reformbewegungen im 19. Jahrhundert begründet, die versuchten, den Hinduismus durch die (verloren geglaubte) authentische Auslegung des Veda, aber auch durch die Integration christlicher und islamischer Traditionselemente zu reformieren (Aryasamaj; Brahmasamaj). Eigentliche Begründer des Neohinduismus ist Vivekananda, der auf dem Weltparlament der Religionen in Chicago 1893 die Verbreitung der Lehre des Vedanta vertrat und 1897 die Ramakrishna-Mission gründete. Heute knüpfen in Nordamerika und in Europa verschiedene »Gurubewegungen« (Guru) und geistige Schulen (z. B. die Transzendentale Meditation) an den Neohinduismus an, haben ihm jedoch, v. a. durch die synkretistische Übernahme nichthinduistischer (buddhistischer, christlicher, taoistischer, esoterischer u. a.) Elemente, einen anderen Charakter gegeben.
 
Literatur:
 
R. Hummel: Ind. Mission u. neue Frömmigkeit im Westen (1980).

Universal-Lexikon. 2012.