Nienburg,
Name von geographischen Objekten:
1) Nienburg (Saale), Stadt im Landkreis Bernburg, Sachsen-Anhalt, 70 m über dem Meeresspiegel, an der Mündung der Bode in die Saale, 5 400 Einwohner; Zement-, Papierfabrik, Landwirtschaftsbetriebe.
In der Schlosskirche (ehemalige Klosterkirche, 13. Jahrhundert) frühgotische Sandsteinpfeiler mit Skulpturen der Monatsdarstellungen (vielleicht ehemaliger Osterleuchter).
961 wurde Nienburg erstmals urkundlich als Mittelpunkt eines Burgwards erwähnt. 975 wurde die Benediktinerabtei von Thankmarsfelde (bei Gernrode) nach Nienburg verlegt. Die in der Folge vom Kloster abhängige Siedlung erlangte Marktrecht und wurde vermutlich im 12. Jahrhundert Stadt (1233 als solche urkundlich ausgewiesen).
2) Nienburg (Weser), Kreisstadt in Niedersachsen, an der Mittelweser, 32 700 Einwohner; Fachbereiche (Architektur, Bauingenieurwesen) der Fachhochschule Hannover; Museum; Glas-, chemische Industrie.
Der mächtige Stockturm (16. Jahrhundert) ist der Rest des Residenzschlosses der Grafen von Hoya; Rathaus (16. Jahrhundert) im Stil der frühen Weserrenaissance. In der spätgotischen Sankt Martinskirche (1441 geweiht) zahlreiche Epitaphe und Grabplatten; im klassizistischen Haus Quaet-Faslem (1821) das Museum (Vorgeschichte, städtische Kultur im 18. und 19. Jahrhundert).
Das 1025 als »neue Burg« erstmals bezeugte Nienburg wurde vor 1235 Stadt.
3) Nienburg (Weser), Landkreis im Regierungsbezirk Hannover, Niedersachsen, 1 399 km2, 125 700 Einwohner; umfasst Sand- und Moorgeest beiderseits der Mittelweser, im Wesertal zahlreiche Altwasserarme. Anbau von Roggen, Futtergetreide, Kartoffeln und Rüben sowie Schweinemast und Rinderhaltung. In den Städten Nienburg (Weser), Rehburg-Loccum und Hoya einige Industriebetriebe.
Universal-Lexikon. 2012.