Ökologiebewegung, Bezeichnung für eine v. a. außerparlamentarisch agierende politisch-soziale Bewegung, die sich gegen Auswirkungen und Ursachen von Umweltzerstörung wendet. Der ökologischen Bewegung fühlen sich Menschen aus allen Sozial- und Altersschichten sowie aus unterschiedlichen politischen und weltanschaulichen Lagern zugehörig. Sie setzt sich u. a. zusammen aus örtlichen und überörtlichen Bürgerinitiativen, Umweltschutzverbänden (international z. B. Greenpeace), Wissenschaftlern und unabhängigen ökologischen Forschungsinstituten (z. B. Öko-Institut).
Die ökologische Bewegung, die den neuen sozialen Bewegungen zugerechnet wird, hat seit den 1970er-Jahren durch politische und umweltverbessernde Aktionen, gerichtliche Klageverfahren, technische Neuentwicklungen und wissenschaftliche Studien Einfluss v. a. auf die Umwelt-, die Energie- und die Verkehrspolitik ausgeübt. Das Erscheinungsbild der ökologischen Bewegung wurde v. a. durch die Antikernkraftbewegung geprägt, die eine Energiepolitik unter Einbeziehung von Kernkraftwerken ablehnt und stattdessen fordert, eine dezentrale Energieversorgung aufzubauen und regenerative Energiequellen zu nutzen. Als Protestbewegung trug die ökologische Bewegung den Widerstand gegen Projekte wie das Kernkraftwerk Wyhl, die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, die Endlagerstätte für radioaktive Abfälle in Gorleben sowie gegen Atommülltransporte, aber auch gegen Verkehrsgroßprojekte (Flughafen- und Autobahnbau). Seit Beginn der 1980er-Jahre arbeitet die ökologische Bewegung mit der Friedensbewegung zusammen. Weiter engagiert sie sich gegen Luft- und Wasserverschmutzung, Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Tier durch Zersiedlung, umweltschädigende Produkte und Produktionsmethoden sowie mangelhafte (Gift-)Müllbeseitigung. Aus der ökologischen Bewegung heraus erfolgte 1980 die Gründung der Partei »Die Grünen«. (Ökologie, Umweltschutz)
Universal-Lexikon. 2012.