Ọst|afrikanisches Grabensystem,
tektonische, von Vulkanismus begleitete Störungszone, die seit der Kreidezeit entstand und sich vom Jordangraben durch das Rote Meer und Ostafrika bis zum Sambesi über eine Länge von über 6 000 km erstreckt. Der östliche Teil, der Ostafrikanische Graben, setzt sich nördlich des Turkanasees im Äthiopischen Graben fort und erweitert sich dann zur Afarsenke (dort Teilung in den Graben des Golfs von Aden und den des Roten Meeres). In Kenia ist die Grabenzone durch eine Reihe abflussloser, großenteils versalzter Seen gekennzeichnet. In Tansania löst er sich in eine Reihe nach Osten gerichteter Bruchstufen auf. Der westliche Teil, der Zentralafrikanische Graben, wird von parallelen Bruchstufen begrenzt. Er ist durchschnittlich 40-50 km breit und von einer Folge lang gestreckter Seen erfüllt (Albert-, Rutanzige-, Kiwu-, Tanganjikasee). Die Grabensohle liegt im Tanganjikasee 655 m unter dem Meeresspiegel Zwischen beiden Gräben erstreckt sich das flache Becken des Victoriasees. Nach Süden setzt sich das Ostafrikanische Grabensystem im Njassagraben (mit dem Malawisee) fort. Der größte Höhensprung zwischen Grabensohle und Horst ist der vom Djebel Oda zum Roten Meer (4 800 m). - Das Ostafrikanische Grabensystem zeigt eine beginnende Zerspaltung des afrikanischen Kontinents an, besonders in der Afarsenke. Im Roten Meer ist bereits eine Zentralspalte ausgebildet (wie im Mittelozeanischen Rücken), aus der Material des Erdmantels austritt. (Kontinentalverschiebung, Plattentektonik)
Universal-Lexikon. 2012.