Pẹlla,
Name antiker Städte:
1) Ort in Nordgriechenland, rd. 40 km nordwestlich von Saloniki, von König Archelaos (413-399 v. Chr.) anstelle von Aigai zur Hauptstadt Makedoniens gemacht (bis zur römischen Eroberung 168 v. Chr.); Blütezeit unter Philipp II. und Alexander der Große. - Durch Ausgrabungen (seit 1957) wurden mit Peristylhöfen ausgestattete Häuser in den Insulae des planmäßig angelegten hellenistischen Stadtkerns freigelegt. Sie besaßen kostbaren Bodenmosaikschmuck (um 300 v. Chr.; Archäologisches Museum Pella). Auf der Terrasse im Norden der Stadt wird der weitläufige Palast von Pella freigelegt (3./2. Jahrhundert v. Chr., Ausgrabungen noch nicht beendet). Südlich von Pella wurden die Gräber von Verjina entdeckt.
2) Ort in Palästina, östlich des Jordans, etwa 30 km südlich des Sees Genezareth, an der Stelle des heutigen Khirbet Fahil. Pella ist in ägyptischen Texten seit dem 19. Jahrhundert v. Chr. genannt und war in hellenistischer Zeit Mitglied der Dekapolis. 67 n. Chr. war Pella Zufluchtsort der Jerusalemer Christengemeinde; seit 451 als Bischofssitz bezeugt. Ausgrabungen (1958, 1963 und besonders seit 1967) brachten den Nachweis einer Besiedlung vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis in byzantinische und früharabische Zeit.
Robert H. Smith: P. of the Decapolis, 2 Bde. (Wooster 1973-89).
Universal-Lexikon. 2012.