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Phanarioten
Phanarioten,
 
Fanarioten, im engeren Sinn die Bewohner (meist griechischer Herkunft) des Phanar, eines Stadtviertels von Konstantinopel, im weiteren Sinn alle Griechen im Dienst der Osmanen. Ihre Oberschicht entstammte angesehenen Familien des Byzantinischen Reiches (z. B. Mavrokordatos, Kantakuzenos), die im Osmanischen Reich zu hohen Ämtern im Hof- und Verwaltungsdienst gelangt waren. In der Moldau (1711-1821) und der Walachei (1716-1821) wurden Phanarioten vom Sultan als Landesfürsten eingesetzt (Hospodar). Die gelehrte Phanariotendichtung zeigte westliche, v. a. aufklärerische Einflüsse aus Frankreich und setzte sich für die griechische Volkssprache ein. Die Phanarioten verloren ihre Privilegien, nachdem sie sich an der griechischen Revolution (1821) beteiligt hatten. Nach dem griechisch-türkischen Austauschvertrag (1923) zogen die meisten Familien von Konstantinopel fort.

Universal-Lexikon. 2012.