Phobien,
seelische Störungen mit unangebrachter Furcht vor bestimmten Situationen oder Gegenständen, welche die Lebensmöglichkeiten des Betreffenden zum Teil erheblich einschränken. Entsprechend den Furcht auslösenden Reizen spricht man von Agoraphobie (Angst vor großen, weiten Plätzen), Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen, Supermärkten, Fahrstühlen), Erythrophobie (Errötungsangst) und Tierphobien (Furcht vor Hunden, Spinnen, Mäusen u. a.).
Die Psychoanalyse wertet Phobien als unbewusste Konflikte. Danach werden Angst erregende sexuelle Wünsche und Fantasien verdrängt und mithilfe von Abwehrmechanismen auf neutrale Gegenstände bezogen. Lerntheorien erklären die Entstehung von Phobien dagegen durch klassische und ihre Aufrechterhaltung durch operante Konditionierung. Neuere Forschungen sehen als Ursache von Phobien archaische Ängste, die tief im kollektiven Unbewussten vergraben sind; Phobiker könnten diese Urängste im Gegensatz zu psychisch Gesunden nicht verlernen.
Zur Behandlung von Phobien sind besonders bei eingrenzbaren Situationen verhaltenstherapeutische Maßnahmen (z. B. Desensibilisierung, Reizüberflutung) am erfolgreichsten. Soziale Phobien lassen sich durch Selbstsicherheitstraining und Gruppentherapie ändern. - Angst.
Universal-Lexikon. 2012.