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FAO
UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft

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FAO,
 
Abkürzung für Food and Agriculture Organization of the United Nations [fuːd ænd 'ægrɪkʌltʃə ɔːgənaɪ'zeɪʃn ɔv ȓə jʊ'naɪtɪd 'neɪʃənz, englisch], Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, autonome Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Ernährung, Landwirtschaft, Fischerei und Forsten, gegründet in Quebec am 16. 10. 1945; Sitz: Rom (bis 1951 Washington).
 
Organe:
 
1) die alle zwei Jahre tagende »Konferenz« (Vollversammlung der Mitgliedsstaaten; pro Mitglied eine Stimme), die die Richtlinien der Tätigkeit der FAO bestimmt sowie das Arbeitsprogramm und den Zweijahreshaushalt beschließt; 2) der »Rat«, das Exekutivorgan der Konferenz zwischen den Tagungen, dessen 49 Mitglieder im Rotationsverfahren für drei Jahre gewählt werden; 3) der für sechs Jahre von der Konferenz gewählte »Generaldirektor« (seit 1977 Wiederwahl möglich), der unter Aufsicht der Konferenz und des Rates die Arbeit der FAO leitet. Ihm unterstehen Sekretariat, Ausschüsse des Rates sowie Regional- und Verbindungsbüros. Die FAO verfügt derzeit über Regionalbüros für den Nahen Osten (Sitz: Kairo), für Asien/Pazifik (Sitz: Bangkok), Lateinamerika/Karibik (Sitz: Santiago de Chile), Afrika (Sitz: Accra) und Europa (Sitz: Rom), ein Verbindungsbüro für Nordamerika (Sitz: Washington) sowie über Verbindungsbüros bei den Vereinten Nationen (Sitz: New York und Genf). Mit rd. 7 000 Beschäftigten ist die FAO eine der größten UN-Sonderorganisationen.
 
Ziele:
 
Hebung des Ernährungs- und Lebensstandards der Völker, Verbesserung von Erzeugung und Verteilung land-, forst- und fischereiwirtschaftlicher Produkte, Verbesserung der Lebensbedingungen der Landbevölkerung, Ausweitung der Weltwirtschaft, Befreiung der Menschheit von Hunger.
 
Aufgaben:
 
Die im »Regular Programme« der FAO statuarisch festgelegten Aufgaben umfassen die Sammlung, Analyse, Bewertung und Verbreitung von Informationen, Erstellung von Berichten und Statistiken, Empfehlungen für Maßnahmen in Forschung, Ausbildung und Verwaltung, Programme zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen, Verbesserung von Produktions-, Vermarktungs- und Verteilungsmethoden, Vorschläge für die Gewährung angemessener nationaler und internationaler Kredite, Förderung und Empfehlung internationaler Richtlinien über Abkommen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Daneben ist zunehmend die Durchführung von Entwicklungsprojekten getreten. Dabei betreut die FAO quasi als Generalunternehmer die so genannten »Feldprogramme«. Die Hauptauftraggeber sind einerseits die UN-Organisationen, v. a. das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), aber auch einzelne Länder im Rahmen von bilateralen Projekten. Die FAO ist auch zuständig für die Genehmigung von Nahrungsmittelhilfen im Rahmen des Welternährungsprogramms.
 
Finanziert wird die Arbeit der FAO durch Beitragszahlungen der Mitgliedstaaten, durch finanzielle Zuwendungen des UNDP sowie durch Treuhandfonds für bestimmte Projekte.
 
Die FAO gibt zahlreiche Publikationen, v. a. Jahrbücher u. a. Periodika, heraus und veröffentlicht Informationen in verschiedenen Datenbanken.

Universal-Lexikon. 2012.