Regionalsprachen,
Sprachen (Dialekte), die sich auf eine Region beschränken oder funktional über ein begrenztes Gebiet hinaus nicht verwendbar sind, sowie Sprachformen, die verschiedene (Orts-)Dialekte in einer Art umgangssprachliche Gemeinsprache verbinden (innerhalb Deutschlands gilt z. B. das Ruhrgebiet als eine Region, in der sich eine Regionalsprache als Ausgleichssprache in Abgrenzung zum Dialekt - herausgebildet hat). Historisch gesehen spielten Formen von Regionalsprachen besonders in den Anfängen der Verschriftlichung von Volkssprachen eine Rolle, als versucht wurde, eine supradialektale Form im Sinne einer die gegenseitige Verständigung erleichternden Ausgleichssprache zu schaffen (wie sie u. a. in der Prager und in der obersächsisch-meißnischen Kanzleisprache der frühneuhochdeutschen Zeit greifbar wird). In einigen Ländern wird der Terminus Regionalsprache v. a. in einem Gegensatz zur Nationalsprache verstanden. Als Regionalsprachen in diesem Sinne gelten z. B. in Frankreich Bretonisch, Baskisch, Okzitanisch (Provenzalisch), Flämisch, Katalanisch, Elsässisch (Deutsch) und Korsisch (Italienisch) im Verhältnis zur Amtssprache Französisch, in Spanien Baskisch, Galicisch und Katalanisch im Verhältnis zur Amtssprache Spanisch (Kastilisch).
Universal-Lexikon. 2012.