Saiten|instrumente,
Instrumente, deren Ton primär durch die Schwingungen gespannter Saiten entsteht. Die Saite wird gezupft, geschlagen, gestrichen oder bei der Äolsharfe durch den Wind angeblasen. Diese Anregungsarten von Saitenschwingungen werden zum Teil auf ein und demselben Instrument angewendet. Während der Ton beim Zupfen und Schlagen schnell verklingt, dauert er beim Streichen und Blasen länger an. Die meisten Saiteninstrumente haben einen Resonanzkörper oder Resonanzboden, da der Ton der Saite allein verhältnismäßig leise ist. Die Resonatoren werden heute zum Teil durch elektronische Verstärker ersetzt (z. B. bei der Elektrogitarre). - Zu den ältesten Saiteninstrumenten zählt der Musikbogen, auf den die Zither zurückgeht. Im Alten Orient waren (wohl seit dem 3. Jahrtausend v. Chr.) Harfe, Leier und Laute bekannt, deren Saiten gezupft werden. Im 10. Jahrhundert n. Chr. entstand der Streichbogen (allmählich entwickelten sich spezielle Streichinstrumente). Um 1500 ging man in Europa bei der Laute im engeren Sinn vom Zupfen mit einem Plektron zum Spiel mit den Fingerkuppen über. Wahrscheinlich seit dem 14. Jahrhundert wurden Instrumente vom Typ der Zither mit Klaviatur versehen, wobei die Töne v. a. durch Zupfen (Cembalo) und Schlagen (Klavichord, Klavier) erzielt werden.
Universal-Lexikon. 2012.