Schimpạnsen
[afrikanisch], Singular Schimpạnse der, -n, Pan, Gattung der Menschenaffen mit zwei Arten in Zentralafrika. Der Schimpanse (Pan troglodytes; Kopf-Rumpf-Länge 70-170 cm) lebt in zwei oder drei Unterarten in den Wäldern und Savannen Äquatorialafrikas gesellig in hierarchisch geordneten Großfamilien. Das Fell ist schwarzbraun bis schwarz; Gesicht, Gesäß sowie Hand- und Fußflächen sind unbehaart; die Arme sind länger als die Beine. Schimpansen sind baum- und bodenbewohnend, sie fressen überwiegend Früchte, Kleintiere, Vogeleier, erbeuten in Gruppenjagd aber auch Tiere bis Gazellengröße. Auf dem Boden bewegen sie sich überwiegend vierfüßig fort, wobei sie sich auf die umgeknickten Fingerknöchel der Vordergliedmaßen stützen. Die Nacht verbringen sie in Schlafnestern, die jeden Tag neu angelegt werden. - Die innerartliche Verständigung erfolgt sowohl durch (oft laute) Rufe als auch durch ausgeprägtes Mienenspiel. In den Gemeinschaften bilden v. a. Mutter und Kind feste Einheiten, eine enge Paarbindung gibt es nicht. Nach einer Tragzeit von etwa acht Monaten wird in der Regel ein (anfangs völlig hilfloses) Junges geboren. Schimpansen werden mit etwa 7-9 Jahren geschlechtsreif, sie können über 35 Jahre alt werden. Durch Bejagung und Lebensraumzerstörung ist der Schimpanse in seinem Bestand gefährdet. - Der Bonobo (Zwergschimpanse, Pan paniscus) unterscheidet sich vom Schimpansen durch seine geringere Größe (Kopf-Rumpf-Länge 70-90 cm), sein dunkles Gesicht und lebhaft fleischfarbene Lippen. Der Bonobo lebt bevorzugt auf Bäumen. Seine Bestände in den Regenwäldern Zentralafrikas sind sehr zerstreut und vom Aussterben bedroht.
Die Schimpansen sind die nächsten lebenden Verwandten des Menschen; es gibt sowohl im Verhalten als auch biochemisch, physiologisch und anatomisch auffallende Ähnlichkeiten. Auch das Gehirn der Schimpansen ähnelt im Aufbau stark dem des Menschen; ihre geistige Leistungsfähigkeit ist von allen Säugetieren am höchsten entwickelt. Werkzeuggebrauch zum Nahrungserwerb und zur Abwehr von Feinden ist weit verbreitet. Schimpansen können komplizierte Aufgaben offensichtlich durch Nachdenken lösen und vermögen auch Wörter und deren Bedeutung zu lernen.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Mensch: Auf der Suche nach den Ursprüngen des typisch Menschlichen
menschliches Verhalten: Zwischen Kooperation und Konkurrenz
Universal-Lexikon. 2012.