Akademik

Walze
Laufrad; Trommel; Rolle; Spule; Zylinder; Komplettreifen; Komplettbereifung; Rad

* * *

Wal|ze ['valts̮ə], die; -, -n:
1. zylindrischer Körper.
Syn.: Rolle, Trommel, Zylinder.
2. Maschine mit einem walzenförmigen Teil, das die Funktion des Transportierens, Glättens o. Ä. hat:
den frischen Asphalt mit einer Walze festigen.
Zus.: Ackerwalze, Dampfwalze, Motorwalze, Straßenwalze.

* * *

Wạl|ze 〈f. 19
1. zylindrischer Körper mit kreisförmigem Querschnitt
2. aus Stahl, Holz u. a. Werkstoffen gefertigtes Maschinenteil in dieser Form (Acker\Walze, Dampf\Walze, Straßen\Walze)
3. 〈früher〉 Wanderschaft der Handwerksburschen
● immer wieder dieselbe \Walze! 〈fig.; umg.〉 immer wieder dasselbe Thema!; auf der \Walze sein 〈früher〉 auf Wanderschaft sein [→ walzen]

* * *

Wạl|ze, die; -, -n [spätmhd. walze = Seilrolle, ahd. walza = Falle, Schlinge, zu walzen u. eigtl. = Gedrehtes]:
1. (Geom.) zylindrischer Körper mit kreisförmigem Querschnitt.
2. walzenförmiger Teil an Geräten u. Maschinen verschiedener Art mit der Funktion des Transportierens, Glättens o. Ä.
3. Kurzf. von Straßenwalze.
4. (ugs., auch Fachspr.) Walzwerk (2).
5. Teil eines mechanischen Musikinstruments, auf dem die Musik aufgezeichnet ist.
6. (bei der Orgel) mit den Füßen zu bedienende Vorrichtung, mit der ein Anwachsen bzw. Schwächerwerden der Tonstärke bewirkt werden kann.
7. <o. Pl.> [zu walzen (3)] (bes. früher) Walz.

* * *

Walze,
 
1) Orgelbau: kurz für Register-Crescendo-Walze, Rollschweller, eine mit den Füßen zu bedienende Vorrichtung, die alle Register nacheinander zu- oder abschaltet und dadurch ein Crescendo oder Decrescendo ermöglicht.
 
 2) Technik: im weiteren Sinn ein starrer Zylinder, der in Drehbewegung versetzt wird und auf einer Unterlage abrollt oder gegen andere Walzen drückt, meist um einen Gegenstand oder Stoff weiterzubewegen (z. B. die Schreibwalze für den Papiervorschub bei der Schreibmaschine), zu verformen (z. B. als Umformwerkzeug im Walzwerk), zu zerkleinern (z. B. Walzenbrecher, Walzenmühle) oder zu verdichten.
 
In der Landwirtschaftstechnik ist die Walze ein Gerät zum Verfestigen des Bodens, Zerdrücken von Schollen, Brechen der Kruste, Andrücken von Samen. Als Ackerwalzen werden v. a. Rauwalzen unterschiedlicher Bauart verwendet, z. B. die Ringelwalze aus mehreren gleich geformten Ringen beziehungsweise Scheiben von dreieckigem Profil, die untereinander fest verschraubt oder einzeln drehbar auf einer Achse angeordnet sind, die Sternwalze mit gezacktem Ringprofil, die Cambridge-Walze, bei der je ein Ring mit doppelkehligem Profil und eine Zackenscheibe abwechseln, und die Croskill-Walze, bei der die Ringe beiderseits mit Nocken versehen sind.
 
Beim Straßenbau dienen Walzen zum Verdichten des Bodens, von Schotter und bituminösen Straßendecken, als Anhängewalzen oder Selbstfahrwalzen (früher mit Dampfmaschinenantrieb als Dampfwalze, heute mit Dieselmotor) ausgeführt. Am weitesten verbreitet ist die Glattwalze mit glattem, zylinderförmigem Walzenkörper. Außerdem werden Rüttel- und Vibrationswalzen verwendet, bei denen die Wirkung durch Rüttel- beziehungsweise Vibrationsbewegungen verstärkt wird, oder Gummiradwalzen, die mit nebeneinander gesetzten, profillos gummibereiften Rädern arbeiten.
 

* * *

Wạl|ze, die; -, -n [spätmhd. walze = Seilrolle, ahd. walza = Falle, Schlinge, zu ↑walzen u. eigtl. = Gedrehtes; 8: zu ↑walzen (3)]: 1. (Geom.) zylindrischer Körper mit kreisförmigem Querschnitt. 2. walzenförmiger Teil an Geräten u. Maschinen verschiedener Art mit der Funktion des Transportierens, Glättens o. Ä. 3. kurz für ↑Straßenwalze. 4. kurz für ↑Ackerwalze. 5. (ugs., auch Fachspr.) Walzwerk (2). 6. Teil eines mechanischen Musikinstruments, auf dem die Musik aufgezeichnet ist: Ü wo das Publikum nach einem Anfangserfolg den Autor zwingt, nun ewig dieselbe W. zu spielen (Tucholsky, Werke II, 213); Der Russe, die Roten, Moskaus Luftpiraten ... eine andere W. habt ihr nicht, was? (Fr. Wolf, Menetekel 309). 7. (bei der Orgel) mit den Füßen zu bedienende Vorrichtung, mit der ein Crescendo bzw. Decrescendo bewirkt werden kann. 8. <o. Pl.> (bes. früher) Wanderschaft eines Handwerksburschen: auf der W. sein, auf die W. gehen; ein Handwerksbursche auf der W.; Donath erzählte besonders gern, was ihm auf der W. passiert war (Bieler, Bär 117).

Universal-Lexikon. 2012.