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Sport|soziologie,

 

spezielle Soziologie, die sich mit den sozialen Vorgängen innerhalb des Sportgeschehens, den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Sports sowie mit den Wechselbeziehungen zwischen Sport und Gesellschaft beschäftigt; sie kann im Bereich der Soziologie oder im Bereich der Sportwissenschaften angesiedelt sein. Die Sportsoziologie befasst sich sowohl mit empirisch ausgerichteten Forschungen (Schichtenzugehörigkeit der Sportler, soziale Prozesse in Mannschaften, sportliche Sozialisation) als auch theoretisch orientierten Sportanalysen (Sport und Gesellschaftsstruktur, gesellschaftliche Entwicklung und Sportentwicklung, soziale Normen und Werte im Sport).

 

Die Sportsoziologie vergleicht Arbeit und Sport, fragt nach der Bedeutung des Sports in der Sozialisation, in der öffentlichen Meinung, als Werbeträger und Wirtschaftsfaktor und nach seiner Rolle für die Ausbildung kollektiven Bewusstseins. Schließlich spielen die Geschichte des Sports unter kultursoziologischen Fragestellungen (z. B. der sozialen Bedeutung des Arbeitersports) eine Rolle sowie Fragen der sozialen Bedeutung von Bewegungsformen, Körperkultur, Schönheits- und Gesundheitsvorstellungen. Die Sportsoziologie beschäftigt sich auch mit den problematischen Seiten des Sports (Überdehnung des Leistungsbegriffs, Hochleistungssport von Kindern, Doping) und den damit verbundenen gesellschaftlichen Konfliktlagen (z. B. Krawalle von Fußballfans).

 

Literatur:

 

Sport u. Gesellschaft, hg. v. T. Kutsch u. a. (1981);

 B. Rigauer: S. (1982);

 K. Heinemann: Einf. in die Soziologie des Sports (³1990);

 O. Weiss: Sport u. Gesellschaft. Eine sozialpsycholog. Perspektive (Wien 1990);

 D. Voigt: S., Soziologie des Sports (1992);

 

Soziologie des Sports. Theorieansätze, Forschungsergebnisse u. Forschungsperspektiven, hg. v. J. Winkler u. K. Weis (1995).