Stẹthaimer,
Stẹttheimer,
1) Hans, der Ältere (nach älterer Forschung), eigentlich Hans (Hanns) von Burghausen, * Burghausen um 1350-60, ✝ Landshut 10. 8. 1432, Onkel von 2); bedeutendster deutscher Baumeister der1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, beeinflusst von der Baukunst der Parler. Stethaimer schuf Hallenkirchen mit einschiffigem Chor (Sankt Nikolaus in Neuötting, 1410 ff.) sowie Kirchen mit hallenförmigem Chor mit Umgang, bei dem ein Pfeiler in der Mittelachse hinter dem Hochaltar steht: die Heiliggeistkirche in Landshut (1407 ff.), die Franziskanerkirche in Salzburg (nur Chor ausgeführt, Anfang 15. Jahrhundert) und Sankt Jakob in Wasserburg am Inn (1410 ff.). Als sein Hauptwerk gilt Sankt Martin in Landshut (1387 ff.; wahrscheinlich nur das Langhaus von Stethaimer, 1407 ff.).
Beitrr. zum Leben u. Werk des Meisters Hanns von Burghausen, Beitrr. v. V. Liedke u. a., 2 Bde. (1984-86);
H. Brinkmöller: Die Raumauffassung des Meisters Hans von Burghausen in seinen Hauptwerken (1985).
2) Hans, Architekt und Bildhauer, ✝ nach September 1459, Neffe von 1); seit 1434 archivalisch nachweisbar, vollendete von 1) nicht mehr ausgeführte Bauten. In Sankt Martin in Landshut stammen von ihm vermutlich die Kanzel (1422) und der Hochaltar, vermutlich auch der Entwurf der beiden Langhausportale (zwischen 1429 und 1432). Auch sein Stil zeigt den Einfluss der Parler-Werkstatt.
Universal-Lexikon. 2012.