Tẹcklenburg,
1) Stadt im Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen, 200 m über dem Meeresspiegel, am Teutoburger Wald, 9 200 Einwohner; Kreisheimatmuseum; Freilichtspiele; Luftkurort.
Das Stadtbild der ehemaligen Ackerbürgerstadt aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist weitgehend erhalten. In der evangelischen Stadtkirche (14. Jahrhundert, Chor 1566) Grabdenkmäler der Grafen von Tecklenburg; Schlossruine (im Kern mittelalterliche Höhenburg), heute Freilichttheater.
Um die Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals genannte Burg entwickelte sich im 13. Jahrhundert die Ortschaft Tecklenburg, die 1388 als Stadt bezeugt ist.
2) ehemalige westfälische Grafschaft. Von den ursprünglichen Grafen von Tecklenburg, Nachkommen des 1129 bezeugten Grafen Ekbert, die eine ansehnliche Herrschaft zwischen Hunte und Ems aufgebaut hatten, fiel die Grafschaft mit dem Aussterben der Linie (1263) über eine Erbtochter an die jüngere Linie der Grafen von Holland, die sich spätestens seit 1165 Grafen von Bentheim nannten. 1329 fiel Tecklenburg an die verwandten Grafen von Schwerin, die den Namen fortführten. Um 1400 verlor die Grafschaft etwa die Hälfte ihres Gebietes an die Hochstifte Münster, Osnabrück und Köln. 1557 kam Tecklenburg im Erbgang wiederum an die Grafen von Bentheim; seit 1606 bestand deren Linie Bentheim-Tecklenburg. Nach Erbstreitigkeiten mit den Grafen von Solms-Braunfels (1696) musste der größte Teil der Grafschaft an diese abgetreten werden; 1707/29 fiel Tecklenburg an Preußen.
Universal-Lexikon. 2012.