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Farce
Satire; Verspottung; Hohn

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Far|ce ['farsə], die; -, -n:
1. Angelegenheit, bei der das vorgegebene Ziel, die vorgegebene Absicht nicht mehr ernst zu nehmen, sondern eigentlich nur noch lächerlich ist:
die Verteidigung war eine einzige Farce.
2. aus gehacktem Fleisch, Gemüse u. a. hergestellte Füllung (a):
die Farce in die Pastetenform füllen.

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Far|ce 〈[fa:rs(ə)] f. 19
1. 〈Theat.〉 derb-komische Einlage im französ. Mirakelspiel, im 14.-16. Jh. selbstständiges, kurzes, possenhaftes Spiel in Versen, in dem menschliche Schwächen verspottet wurden
2. Posse
3. 〈fig.〉 lächerlicher Streich
4. Verhöhnung
5. als wichtig hingestellte, im Grunde aber belanglose Angelegenheit
6. 〈Kochk.〉 Füllung für Geflügel, Pasteten usw. aus gehacktem Fleisch, Fisch, Ei, Gemüse, Kräutern u. a.
[frz., „Posse(nspiel), Schwank“; zu farcir „füllen“; eigtl. „Füllsel im Schauspiel, lustiger Zwischenakt“] Siehe auch Info-Eintrag: Farce - info!

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Far|ce ['farsə , österr.: 'fars], die; -, -n [frz. farce, eigtl. = Einlage, über das Vlat. zu lat. farcire = hineinstopfen]:
1. (Literaturwiss.)
a) volkstümliche, spottende Einlage im französischen Mirakelspiel;
b) kürzeres, derbkomisches Lustspiel [in Versen]; Posse.
2. Angelegenheit, bei der die vorgegebene Absicht, das vorgegebene Ziel nicht mehr ernst zu nehmen ist (u. nur noch lächerlich gemacht, verhöhnt wird); lächerliche Karikatur (2) auf ein bestimmtes Ereignis:
die Vereidigung war eine einzige F.
3. (Kochkunst) aus gehacktem Fleisch, Fisch, Gemüse, Ei, Gewürzen u. a. hergestellte Füllung bei Fleisch- u. Fischspeisen.

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Farce
 
['fars(ə); französisch, eigentlich »Einlage«, »Fleischfüllsel, zu lateinisch farcire »hineinstopfen«] die, -/-n,  
 1) allgemein: lächerliche Karikatur auf ein bestimmtes Ereignis, billiger Scherz, Verhöhnung.
 
 2) Kochkunst: Fülle, aus rohem oder gegartem fein gemahlenem Fleisch, Geflügel, Wild oder Fisch mit Gewürzen, Sahne, Butter, Eiern oder anderen Zutaten angerührte Masse zum Füllen (Farcieren) von Fisch, Fleisch, Geflügel u. a.
 
 3) Literatur: derb-komisches Bühnenstück meist in Versen; der Begriff ist in Frankreich seit dem Ende des 14. Jahrhunderts belegt für volkstümliche Einlagen (Zwischenspiel, Intermezzo) in geistlichen Mysterien- und Mirakelspielen; im 15. Jahrhundert wurde die Farce als selbstständiges kurzes Stück neben Sottie und Moralitäten zur wichtigsten Gattung des weltlichen Theaters. Stoffe und Figuren der Farce sind denen der Fabliaux verwandt. Bekannteste Farce ist die anonyme »Farce de Maistre Pierre Pathelin« (um 1465). In Spanien und Portugal kann »farsa« eine Form des Auto bezeichnen (L. Fernández, G. Vicente) und als Vorläufer der Gattung des Entremés angesehen werden. - In Deutschland weisen besonders die Fastnachtsspiele (15./16. Jahrhundert) und andere Knittelversdichtungen (H. Sachs) Gattungselemente der Farce auf; der Begriff Farce setzte sich erst im 18. Jahrhundert durch (vielfach für spöttisch-polemische Literatursatiren auf einen Autor oder ein Werk; z. B. Goethes »Götter, Helden und Wieland. Eine Farce«, 1774, ferner F. von J. M. R. Lenz, F. M. Klinger; die romantische Farce ist ebenfalls Literatursatire: L. Tieck, A. W. Schlegel). - In der englischen Literatur bezeichnet Farce allgemein eine kurze Komödie. - Heute wird Farce oft gleichbedeutend mit Posse verwendet und tendenziell in die Nähe der Groteske gerückt, wenn es sich um Stücke aus dem Umkreis des absurden Theaters handelt (B. Strauss, »Kalldewey, Farce«, 1981); zur Satire tendieren z. B. Stücke von M. Frisch (»Die chinesische Mauer. Eine Farce«, 1947).
 
Literatur:
 
M. G. Faget: La farce littéraire (Genf 1991).
 

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Far|ce ['farsə], die; -, -n [frz. farce, eigtl. = Einlage, über das Vlat. zu lat. farcire = hineinstopfen]: 1. (Literaturw.) a) volkstümliche, spottende Einlage im französischen Mirakelspiel; b) kürzeres, derb-komisches Lustspiel [in Versen]; Posse. 2. Angelegenheit, bei der die vorgegebene Absicht, das vorgegebene Ziel nicht mehr ernst zu nehmen ist (u. nur noch lächerlich gemacht, verhöhnt wird); lächerliche ↑Karikatur (2) auf ein bestimmtes Ereignis: die Vereidigung war eine einzige F.; etw. zur F. erniedrigen; Unsere Ehe wird zur F. (Sobota, Minus-Mann 180); Er lieferte seinen Ariernachweis und schien die Sache noch als F. zu empfinden (Meckel, Suchbild 47). 3. (Kochk.) aus gehacktem Fleisch, Fisch, Gemüse, Ei, Gewürzen u. a. hergestellte Füllung bei Fleisch- u. Fischspeisen: Die F. in gut ausgefettete Förmchen geben (IWZ 4, 1987, 29).

Universal-Lexikon. 2012.