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Weinheim
Weinheim,
 
Große Kreisstadt im Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, 135 m über dem Meeresspiegel, an der Bergstraße, am Austritt des Weschnitztals aus dem Odenwald in die Oberrheinebene, in der die neuen Stadtviertel liegen, 42 400 Einwohner; Bundesfachschule für das Bäckerhandwerk u. a. Fachschulen; botanischer Garten; Großbetrieb der Gummi- und Kunststoffverarbeitung, Wursthüllen-, Nudelfabrik, Verlage. In der Umgebung Wein-, Gemüse- und Obstbau.
 
Stadtbild:
 
Maler. Alt- und Neustadt mit winkligen Gassen und Fachwerkbauten (15.-19. Jahrhundert), altem Gerberviertel und teilweise erhaltener Befestigung (13./14. Jahrhundert) der Neustadt; Marktplatz mit ehemaligem Rathaus (1557-66, Fassade im 19. Jahrhundert stark überarbeitet) und katholische Stadtpfarrkirche Sankt Laurentius (1911-13, Turm 1850). Beim Schloss (16.-19. Jahrhundert, heute Rathaus) Schlossgarten und Exotenwald; in der ehemaligen Deutschordenskommende (1710) das Städtische Heimatmuseum (u. a. Fresken aus dem Vorgängerbau der um 1910 in neuromanischer Stil errichteten Peterskirche); über Weinheim Burg Windeck (12.-15. Jahrhundert, heute Ruine) und die Wachenburg (1907-13).
 
Geschichte:
 
Weinheim, 755 erstmals erwähnt, kam 790 in den Besitz des Klosters Lorsch, 1232 in den des Mainzer Erzstifts. Die Pfalzgrafen bei Rhein, die zwischen 1232 und 1264 die befestigte Neustadt anlegen ließen, erhoben auch auf das Mainzer Gebiet Ansprüche, die sie 1308 durchsetzten. Neu- und Altstadt wurden 1456 zusammengelegt. 1803 fiel Weinheim an Baden.
 

Universal-Lexikon. 2012.