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Ei|chel ['ai̮çl̩], die; -, -n:länglich runde Frucht der Eiche:
im Wald Eicheln sammeln gehen.
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Ei|chel 〈f. 21〉
1. Frucht der Eiche1
2. 〈Kart.〉 Farbe der dt. Spielkarte, entspricht dem Kreuz der frz. Spielkarte
3. 〈Anat.〉
3.1 vorderster Teil des männl. Gliedes u. des weibl. Kitzlers
3.2 schwellbarer Rüssel der Eichelwürmer, Bewegungsorgan
[<ahd. eihila, Verkleinerungsform zu eih; → Eiche1]
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Ei|chel , die; -, -n [mhd. eichel, ahd. eihhila]:
2.
a) vorderster Teil des männlichen Gliedes;
b) vorderster Teil des Kitzlers.
-n sticht;
-n spielen.
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I Eichel
(Glans): das etwas verdickte vordere Ende des männlichen Glieds mit der Mündung der Harnsamenröhre an der Spitze sowie das vordere Ende des weiblichen Kitzlers. Wenn die Eichel von ihrer Vorhaut teilweise bedeckt ist, erinnert sie besonders beim Mann an das Aussehen einer Eichelfrucht. Die Eichel entsteht bei beiden Geschlechtern beim Embryo aus dem Geschlechtshöcker (Entwicklung der Geschlechtsorgane), ist von einer dünnen glatten Haut bedeckt und reich mit Blutgefäßen, Tastsinneskörperchen und Nerven versorgt. Sie schwillt bei sexueller Erregung an und ist bei beiden Geschlechtern der empfindsamste und zugleich empfindlichste Teil der äußeren Geschlechtsorgane: ihre Stimulation mit den Fingern, dem Mund (Lippen, Zunge, Zähnen) und beim Geschlechtsverkehr vermittelt Lustgefühle, die zum Orgasmus führen können; zu heftige Stimulation kann aber auch schmerzhaft sein.
Siehe auch: Cunnilingus, Eichelentzündung, Erektion, Fellatio, Geschlechtsorgane.
Eichel,
2) Botanik: die einsamige, runde bis eiförmige, stärke- und gerbsäurereiche Nussfrucht der Eiche, die an ihrer Basis von einem napf- bis becherförmigen, beschuppten oder filzig behaarten Fruchtbecher (Cupula) umschlossen wird, aus dem sie nach der Reife herausfällt. Eicheln dienten früher geröstet als Kaffeeersatz, zur Branntweingewinnung und in Notzeiten auch zur Brotbereitung. Als Futtermittel für Schweine (Eichelmast) werden Eicheln in einigen Ländern bis heute verwendet.
3) Kartenspiel: Ecker, Farbe der deutschen Spielkarte, entspricht dem Kreuz der französischen Spielkarte.
Eichel,
Hans, Politiker, * Kassel 24. 12. 1941; Gymnasiallehrer; 1975-91 Oberbürgermeister von Kassel, seit 1989 Landesvorsitzender der SPD in Hessen, wurde nach dem Wahlsieg der SPD bei den Landtagswahlen (21. 1. 1991; bestätigt am 19. 2. 1995) Ministerpräsident von Hessen in einer Koalition mit den Grünen (Bündnis 90/Grüne; im Amt bis 7. 4. 1999). Ab 12. 4. 1999 Bundesminister der Finanzen (als Nachfolger von O. Lafontaine), bemühte sich Eichel durch einen strikten Sparkurs um eine Sanierung der Staatsfinanzen und eine Senkung der Neuverschuldung.
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Universal-Lexikon. 2012.