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Gift
Giftstoff; Toxikum

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Gift [gɪft], das; -[e]s, -e:
Stoff, der im Körper eine schädliche oder tödliche Wirkung hervorruft:
ein sofort wirkendes, schleichendes Gift; sie hat Gift genommen (sich durch Einnahme von Gift selbst getötet).
Zus.: Gegengift, Insektengift, Nervengift, Pfeilgift, Rattengift, Rauschgift, Schlangengift.

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Gịft
I 〈n. 11
1. lebenszerstörender od. gesundheitsschädl. Stoff (fest, gasförmig od. flüssig); Sy Giftstoff
2. 〈fig.〉 Bosheit, Hass
3. 〈sinnbildl. für〉 Zerstörendes, Schädliches
● jmdm \Gift geben ihn vergiften; \Gift nehmen sich vergiften; er hat wieder einmal sein \Gift verspritzt 〈fig.; umg.〉 boshafte Bemerkungen gemacht ● ein chemisches, mineralisches, pflanzliches, tierisches \Gift; gefährliche, schleichende, schnell wirkende, tödliche \Gifte ● darauf kannst du \Gift nehmen 〈fig.; umg.〉 das ist ganz sicher; durch \Gift sterben, getötet werden; dieses Buch ist \Gift für ihn; seitdem ist er auf sie \Gift und Galle 〈fig.; umg.〉 wütend auf sie; \Gift und Galle speien 〈fig.; umg.〉 seiner Wut freien Lauf lassen; das Messer schneidet wie \Gift 〈umg.〉 es ist sehr scharf
II 〈m. 1; unz.; regionalÄrger, Zorn ● einen \Gift auf jmdn. haben
[<ahd. gift „das Geben, Gabe, Übergabe, Gift“, got. fragifts „Verleihung“, engl. gift „Gabe, Geschenk“; → geben (so noch in Mitgift)]

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Gịft [ahd. gift = Geben, Gabe, Übergabe]:
1) anorg. oder org., natürlich vorkommende oder synthetische Stoffe ( Toxine), deren Aufnahme in den menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Organismus Vergiftungen zur Folge hat;
2) im übertragenen Sinn Bez. für Stoffe, die, spurenweise als Verunreinigung eingeschleppt, die spezif. Wirkung metallischer Stoffe verringern oder zunichte machen ( Katalysatorgift, Reaktorgift).

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Gịft , das; -[e]s, -e [mhd., ahd. gift, eigtl. = das Geben, Übergabe; Gabe, zu geben]:
in der Natur vorkommender od. künstlich hergestellter Stoff, der nach Eindringen in den Organismus eines Lebewesens eine schädliche, zerstörende, tödliche Wirkung hat (wenn er in einer bestimmten Menge, unter bestimmten Bedingungen einwirkt):
ein gefährliches, chemisches G.;
die Samen der Pflanze enthalten ein G.;
G. nehmen (in der Absicht, sich zu töten, Gift einnehmen);
er hat dem kranken Tier G. gegeben (hat es vergiftet);
das Messer schneidet wie G. (ugs.; ist sehr scharf);
Ü sie war, antwortete voller G. (Gehässigkeit, Boshaftigkeit);
blondes G. (ugs. scherzh.; erotisch attraktive Frau mit auffallend hellblonden Haaren);
G. für jmdn., etw. sein (sehr schädlich für jmdn., etw. sein);
sein G. verspritzen (ugs.; sich sehr boshaft, gehässig äußern);
G. und Galle speien/spucken (sehr wütend sein, sehr heftig werden; sehr böse, gehässig [auf etw.] reagieren; nach 5. Mos. 32, 33);
auf etw. G. nehmen können (ugs.; sich auf etw. völlig verlassen können; etw. als ganz sicher betrachten können; H. u., viell. bezogen auf die ma. Gottesurteile, also urspr. ausdrückend, dass etw. so sicher ist, dass sich jmd. ohne Sorge der Giftprobe unterziehen kann).

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Gift,
 
Gifte.
 

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1Gịft, das; -[e]s, -e [mhd., ahd. gift, eigtl. = das Geben, Übergabe; Gabe, zu ↑geben; Lehnbed. nach ↑Dosis, dieses auch verhüll. für „Gift“ (im Sinne von „Gabe“)]: in der Natur vorkommender od. künstlich hergestellter Stoff, der nach Eindringen in den Organismus eines Lebewesens eine schädliche, zerstörende, tödliche Wirkung hat (wenn er in einer bestimmten Menge, unter bestimmten Bedingungen einwirkt): ein gefährliches, chemisches G.; die Samen der Pflanze enthalten ein G.; Wir haben ihm oft zugesehen, wenn er seinen Schlangen das G. abzapfte (Schnurre, Bart 136); G. nehmen (absichtlich Gift einnehmen); er hat dem kranken Tier G. gegeben (hat es vergiftet); das Messer schneidet wie G. (ugs.; ist sehr scharf ); Ü er hat 'n paar Tropfen G. mitbekommen, jenes feine, langsam wirkende, tödliche G., das man Verstand nennt (Ott, Haie 137); Voller G. (Gehässigkeit, Boshaftigkeit), dass die Häftlinge gewagt hatten, Trotz zu bieten, fauchte Kluttig auf Schwahl ein (Apitz, Wölfe 298); *blondes G. (ugs. scherzh.; erotisch attraktive Frau mit auffallend hellblonden Haaren); G. für jmdn., etw. sein (sehr schädlich für jmdn., etw. sein): Zugluft ist G. für alle Schnittblumen (Petra 11, 1966, 132); sein G. verspritzen (ugs.; sich sehr boshaft, gehässig äußern): Gelegenheit genug, um Ihr „Gift“ zu verspritzen und jemand zur Weißglut zu bringen (Bild und Funk 47, 1966, 83); G. und Galle speien/spucken (sehr wütend sein, sehr heftig werden; sehr böse, gehässig [auf etw.] reagieren; nach 5. Mos. 32, 33): Sie spucken G. und Galle über einen „lieben“ Kollegen (Bild 1. 6. 64, 2); auf etw. G. nehmen können (ugs.; sich auf etw. völlig verlassen können; etw. als ganz sicher betrachten können; H. u., viell. bezogen auf die ma. Gottesurteile, also urspr. ausdrückend, dass etwas so sicher ist, dass sich jmd. ohne Sorge der Giftprobe unterziehen kann): Sie fliegen raus! Darauf können Sie G. nehmen (v. d. Grün, Glatteis 42); ∙ <auch: der:> Ich habe selbst den G. an Tausende gegeben (Goethe, Faust I, 1053); Noch spür' ich den G. nicht (Schiller, Kabale V, 7).
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2Gịft, die; -, -en: Gabe, Geschenk: Des Kaisers Wort ist groß und sichert jede G. (Goethe, Faust II, 10927); Du nimmst zuletzt doch auch für deine Schriften, so wie es ist der Brauch, reichliche -en (Goethe, Zahme Xenien VIII [Trauerreglement]).

Universal-Lexikon. 2012.