zyklische Verbindungen,
Ringverbindungen, chemisch fachsprachlich cyclische Verbindungen, chemische Verbindungen, in denen alle oder ein Teil der mehrwertigen Atome eine ringförmig geschlossene Struktur bilden. Anorganische zyklische Verbindungen sind z. B. Schwefel (S8-Ringmolekül) oder einige Silikate (Ringsilikate). Besonders vielfältig sind die organischen zyklischen Verbindungen. Man unterscheidet homozyklische Systeme, die nur aus einem Ring bestehen, und polyzyklische Systeme, die mehrere Ringe enthalten; isozyklische (carbozyklische) Verbindungen enthalten nur Kohlenstoff als Ringelement, während bei den heterozyklischen Verbindungen mindestens ein Heteroatom (z. B. Schwefel, Stickstoff) vorliegt. Bei den isozyklischen Verbindungen wird zwischen alizyklischen, d. h. aliphatisch-zyklischen Ringsystemen (alicyclische Verbindungen, v. a. Cycloalkane) und aromatischen Ringsystemen (aromatische Verbindungen) unterschieden. Sind mindestens zwei ungesättigte Ringe über mindestens zwei gemeinsame Kohlenstoffatome miteinander verbunden (z. B. im Naphthalin), so spricht man von kondensierten polyzyklischen Verbindungen; verbrückte polyzyklische Verbindungen sind gesättigte Verbindungen, in denen mindestens zwei Ringe wenigstens zwei gemeinsame Kohlenstoffatome haben (z. B. Adamantan, Cuban). In Spiroverbindungen (Spirane) sind zwei Ringe über ein einziges Kohlenstoffatom miteinander verbunden.
Universal-Lexikon. 2012.