Akademik

Initiale
Kapitale; großer Anfangsbuchstabe

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In|i|ti|a|le 〈[-tsja:lə] f. 19seit der Spätantike in Handschriften der kunstvoll gestaltete, meist durch besondere Größe gekennzeichnete Anfangsbuchstabe eines Textes od. Textteils; oV Initial ● sie ließ seine \Initialen auf das Etui gravieren die Anfangsbuchstaben seines Vor- u. Nachnamens [<lat. initialis „anfänglich, am Anfang stehend“]

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In|i|ti|a|le, die; -, -n (österr. nur so), (seltener:) Initial, das; -s, -e:
vergrößerter, meist verzierter Anfangsbuchstabe [bei Kapitelanfängen in Handschriften, älteren Drucken o. Ä.]:
verschnörkelte -n;
die -n eines Namens eingravieren.

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Initiale
 
die, -/-n, Initial das, -s/-e, Anfangsbuchstabe, oft durch Größe, Schmuck und Farbe hervorgehoben, besonders in Hand- und Druckschriften. Schon in spätantiken Handschriften wurden durch sparsam verwendete Initialen die Anfänge von Abschnitten gekennzeichnet. Im Mittelalter hatten die Bücher reich verzierte und kolorierte Initialen: in den merowingischen Handschriften mit Fisch- und Vogelmotiven, in der irischen Buchkunst mit Flechtwerk, in der ottonischen und romanischen Zeit mit Rankenornamentik, in der gotischen v. a. mit bildlichen, in die Buchstabengestalt eingefügten Darstellungen. In Inkunabeln malte man die Initialen zunächst mit der Hand in den Text hinein, oder man schnitt sie in Holz und druckte sie so zusammen mit dem Text. Bereits 1457 wurden (für den Mainzer Psalter) auch Initialen in Metall geschnitten und mehrfarbig gedruckt.
 
Literatur:
 
J. Gutbrod: Die I. in Hss. des achten bis dreizehnten Jh. (1965);
 J. J. G. Alexander: I. aus großen Hss. (a. d. Engl., 1978).

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Ini|ti|a|le, die; -, -n (österr. nur so), (seltener:) Initial, das; -s, -e: vergrößerter, meist verzierter Anfangsbuchstabe [bei Kapitelanfängen in Handschriften, älteren Drucken o. Ä.]: verschnörkelte -n; die -n eines Namens eingravieren; ein Klosettbecken mit den -n unserer Firma (Handke, Frau 14).

Universal-Lexikon. 2012.