Akademik

Spicken
Unterschleif

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spi|cken ['ʃpɪkn̩] <tr.; hat:
1. (von bestimmtem, zum Braten vorgesehenem Fleisch) mit Streifen von Speck versehen:
sie spickte den Hasenrücken vor dem Braten.
2. reichlich versehen (mit etwas):
er spickte seine Rede mit Zitaten; er hatte eine gespickte (viel Geld enthaltende) Brieftasche.
Syn.: ausstatten, versehen.
3. (Schülerspr.) von einem anderen Schüler heimlich abschreiben:
sie hat mal wieder gespickt, versucht zu spicken; er ist beim Spicken erwischt worden.

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spị|cken 〈V.〉
I 〈V. tr.; hat
1. Fleisch \spicken vor dem Braten mit Speckstreifen durchziehen
2. 〈fig.; umg.〉 jmdn. \spicken bestechen
● einen Beamten \spicken 〈fig.; umg.〉; sich od. jmdm. den Beutel \spicken 〈fig.〉 sich od. jmdn. reichlich mit Geld versehen; einen Hasen \spicken; mit Fehlern gespickte Arbeit 〈fig.〉; dich spickt wohl der Hafer! 〈fig.; umg.〉 du bist wohl ein wenig zu übermütig!
II 〈V. intr.; hat; Schülerspr.〉 vom Heft des Nachbarn abschreiben, abgucken
III 〈V. intr.; ist; schweiz.〉 (durch eine Prüfung) durchfallen ● er ist gespickt
[<mhd. spicken, mnddt. specken, Ableitung von Speck; eigtl. „etwas mit Speck versehen“, (fig.) „sein eigenes Werk mit abgeschriebenen Gedanken aufbessern“]

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spị|cken <sw. V.; hat:
1. [mhd. spicken, zu Speck] etw. an Spicknadeln Angebrachtes (bes. Speckstreifen) in Fleisch vor dem Braten einstechen (1 b):
den Braten s.;
ein mit Trüffeln gespickter Rehrücken.
2. mit etw. [zu] reichlich versehen, ausstatten:
eine Rede mit Zitaten s.;
das Diktat war mit Fehlern gespickt;
eine gespickte (ugs.; mit viel Geld gefüllte) Brieftasche.
3. (ugs.) bestechen (1).
4. [viell. übertr. von 2 od. Intensivbildung zu spähen] (Schülerspr.)
a) (von Schülern) während einer Klassenarbeit heimlich Notizen (auf einem Zettel o. Ä.) benutzen;
b) von einem anderen Schüler heimlich abschreiben:
bei/von seinem Nachbarn s.;
jmdn. bei der Klassenarbeit s. lassen;
<subst.:> er ist beim S. erwischt worden.

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spicken
 
[zu Speck], Kochkunst: magere Fleischstücke oder Fisch mit der Spicknadel mit Speckstreifen durchziehen, um den Braten saftig zu erhalten.

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spị|cken <sw. V.; hat [1: mhd. spicken, zu ↑Speck; 4: viell. übertr. ↑von (2) od. Intensivbildung zu ↑spähen]: 1. (mageres) Fleisch vor dem Braten mit etw., bes. mit Speckstreifen, versehen, die man mit einer Spicknadel in das Fleisch hineinbringt (damit es bes. saftig, würzig wird): den Braten s.; Ich hatte die Hammelschulter mit halben Knoblauchzehen gespickt (Grass, Butt 9); ein mit Trüffeln gespickter Rehrücken. 2. mit etw. [zu] reichlich versehen, ausstatten: eine Rede mit Zitaten s.; In den kommenden zwei Jahren wird das Darmstädter Institut ... das ganze Haus mit etwa 60 Temperaturfühlern s. (natur 2, 1991, 64); das Diktat war mit Fehlern gespickt; eine gespickte (ugs.; mit viel Geld gefüllte) Brieftasche; ihre ... mit MGs gespickten Unterstände (Plievier, Stalingrad 313). 3. (ugs.) bestechen (1): er hat den Beamten ordentlich gespickt, um die Wohnung zu kriegen. 4. (Schülerspr. landsch.) (von Schülern) heimlich abschreiben: bei/von seinem Nachbarn s.; jmdn. bei der Klassenarbeit s. lassen; <subst.:> er ist beim S. erwischt worden.

Universal-Lexikon. 2012.